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Studie: 87 Prozent der Lkw-Fahrten in Deutschland könnten elektrisch erfolgen

16.05.2025 13:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
TIP-Mietkunden
87 Prozent aller Lkw-Fahrten in Deutschland finden im regionalen Verkehr statt (Symbolbild)
© Foto: TIP Group

Eine neue Studie zeigt: Der regionale Lkw-Verkehr in Deutschland könnte schnell elektrifiziert werden – wenn Depots mit Ladeinfrastruktur ausgestattet werden.

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Elektrifizierung des regionalen Lkw-Verkehrs durch Depotladen schnell umsetzbar

Eine aktuelle Studie im Auftrag von Transport & Environment (T&E) zeigt: Der regionale Lkw-Verkehr in Deutschland bietet enormes Potenzial für eine schnelle Elektrifizierung. Voraussetzung ist der gezielte Ausbau der Ladeinfrastruktur in Logistikdepots. Die technischen Grundlagen sind vorhanden – nun kommt es auf politische Unterstützung und Investitionen an.

Laut der Untersuchung von Fraunhofer ISI und dem Öko-Institut entfallen 87 % aller Lkw-Fahrten in Deutschland auf Distanzen unter 150 Kilometern. Das entspricht über drei Milliarden Kilometern jährlich – ein Bereich, der nahezu vollständig durch Depotladen elektrifiziert werden könnte.

Depotladen als Schlüssel zur CO₂-Reduktion im Güterverkehr

„Wenn die neue Bundesregierung schnell Emissionen im Verkehrssektor senken will, darf sie Lkw nicht übersehen“, betont Nanne Richardsen, Referentin für Infrastruktur bei T&E Deutschland. Die Technik sei vorhanden – nun müsse der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Depots beschleunigt werden. Besonders kleine und mittlere Unternehmen bräuchten finanzielle Unterstützung, um hohe Anfangsinvestitionen zu stemmen.

Hürden: Netzanschlüsse, Kosten und lange Vorlaufzeiten

Derzeit bremsen hohe Kosten für Netzanschlüsse und Ladeinfrastruktur die Elektrifizierung – insbesondere bei kleineren Logistikunternehmen mit geringen Margen. Die Bereitstellung von Netzanschlüssen dauert oft mehrere Jahre. Die Studie fordert daher eine bessere Abstimmung zwischen Stromnetzausbau und Ladebedarf im Nutzfahrzeugsektor.

Bidirektionales Laden als Zukunftschance

Innovative Ansätze wie bidirektionales Laden könnten zusätzliche Einnahmequellen schaffen – etwa durch Rückspeisung ins Netz während langer Standzeiten. Auch der Fernverkehr profitiert von einem dichten Netz semi-privater Ladepunkte in Depots.

Blick ins Ausland: Spanien und Frankreich als Vorbilder

Die Studie verweist auf erfolgreiche Fördermodelle im Ausland: In Spanien erleichtern Garantiegesellschaften kleinen Unternehmen den Zugang zu Krediten. Frankreich fördert E-Lkw mit bis zu 50.000 Euro pro Fahrzeug und Ladepunkte mit bis zu 15.000 Euro – inklusive Zuschüssen für Netzanschlüsse.

T&E fordert gezielte Förderung und rechtliche Anpassungen

T&E ruft die Bundesregierung zu pauschalen Förderprogrammen für Ladeinfrastruktur und Netzanschlüsse auf – insbesondere für KMU. Zudem sollten rechtliche Hürden für gemeinsam genutzte Depots abgebaut und bidirektionales Laden politisch gefördert werden. Auch die Anrechnung im THG-Quotenhandel müsse realistisch auf den Anteil des Depotladens abgestimmt werden.

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