-- Anzeige --

Elektromobilität: Elektrifizierung der Depots vorantreiben

12.05.2025 13:32 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ladeinfrastruktur Ladekabel Lkw
Regionale Lkw-Fahrten spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, CO2-Emissionen im Verkehr zu senken
© Foto: ThomBal/ AdobeStock

Es brauche Tempo beim Ausbau der Depot-Ladeinfrastruktur, fordert T&E Deutschland, die Politik solle dabei allem kleinen und mittleren Unternehmen unter die Arme greifen.

-- Anzeige --

Durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Logistikdepots könnte der regionale Lkw-Verkehr in Deutschland schnell zu großen Teilen elektrifiziert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie im Auftrag von T&E. Die technischen Grundlagen für die Elektrifizierung von Depots seien vorhanden, ihre Wirkung für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors groß.

„Wenn die neue Bundesregierung schnell Emissionen im Verkehrssektor senken will, darf sie Lkw nicht übersehen. Sie sind ein Hebel mit großer Wirkung. Die Technik ist schon heute da – jetzt braucht es Tempo beim Ausbau der Depot-Ladeinfrastruktur“, sagte Nanne Richardsen, Referentin für Infrastruktur bei T&E Deutschland. „Die Politik sollte dabei vor allem kleinen und mittleren Unternehmen unter die Arme greifen, damit für sie die Transformation nicht an hohen Anfangsinvestitionen scheitert.“

Laut T&E finden 87 Prozent aller Lkw-Fahrten in Deutschland im regionalen Verkehr (maximal 150 km/Fahrt) statt. Das sind insgesamt über drei der sieben Milliarden Kilometer, die pro Jahr auf deutschen Straßen von Lkw zurückgelegt werden.

Hohe Kosten für Netzanschluss und Ladeinfrastruktur

Die Zahlen zeigen, dass regionale Lkw-Fahrten eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, CO2-Emissionen im Verkehr zu senken. Sie könnten nahezu vollständig durch das Laden im Depot elektrifiziert werden, so die Studienautoren des Fraunhofer ISI und des Öko-Instituts.

Aktuell hemmen laut T&E „hohe Kosten für Netzanschlüsse und Ladeinfrastruktur“ die Elektrifizierung von Depots. Sie sind vor allem für kleine Logistikunternehmen mit geringen Margen und kurzen Vertragslaufzeiten eine Hürde. Die Vorlaufzeiten bei der Bereitstellung von Netzanschlüssen, dauern oft mehrere Jahre. Sie verdeutlichen, warum der Ausbau des Stromnetzes besser mit dem zukünftigen Ladebedarf im Nutzfahrzeugsektor abgestimmt werden muss. Gleichzeitig haben innovative Lösungen wie bidirektionales Laden bei langen nächtlichen Standzeiten das Potenzial, zu einer zusätzlichen Einnahmequelle durch Ladeinfrastruktur im Depot zu werden. Zudem profitiert auch der E-Lkw-Fernverkehr von dem Netz an semi-privater und semi-öffentlicher Ladeinfrastruktur.

Einfache und pauschale Förderung für Ladeinfrastruktur

Laut Studie gibt es erfolgversprechende Ansätze im Ausland: Spanien zeigt, wie sich kleine Unternehmen durch „gegenseitige Garantie-Gesellschaften“ (Sociedades de Garantías Recíprocas) besseren Zugang zu Krediten verschaffen können – unterstützt durch staatliche Informationsprogramme. Frankreich fördert gezielt den Umstieg auf E-Lkw und Depotladen: Durch die Vergabe von Zertifikaten wird die Anschaffung von E-Lkw mit bis zu 50.000 Euro pro Fahrzeug gefördert. Über das sogenannte „AVENIR“-Programm gibt es eine Förderung von bis zu 15.000 Euro pro Ladepunkt und fast eine Million Euro für Netzanschlüsse.

T&E ruft daher die neue Bundesregierung zu einfacher, pauschaler Förderung für Ladeinfrastruktur und Netzanschlüsse auf – insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Darüber hinaus fordert T&E, dass die im THG-Quotenhandel angerechneten Strommengen basierend auf einem realistischen Anteil an Depotladen berechnet werden. Auch der Ausbau der Stromnetze müsse auf den Ladebedarf abgestimmt werden, rechtliche Hürden sollten für gemeinsam genutzte oder gemietete Depots abgebaut werden. Bidirektionales Laden sollte politisch gezielt gefördert und perspektivisch zum Standard werden.

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Elektromobilität

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --
WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.