Stellantis erneuert seine Flotte

In Kürze Stellantis modernisiert seine Vans. Neben einer Digitalisierung der Innenräume und neuen Assistenzsystemen erhalten Peugeot Boxer, Citroën Jumper, Opel Movano und Fiat Ducato dabei auch einen einheitlichen Elektroantrieb mit 200 kW Leistung. Stellantis, das sind unter anderem Citroën, Fiat, Opel und Peugeot, die mit insgesamt zwölf Transporter-Baureihen am Markt aktiv sind. Der Konzern holt nun tief Luft und erneuert diese komplette Flotte. Die Karosserien sind zwar geblieben, ebenso fast alle Antriebe. Dafür tragen die Transporter jetzt ein neues Gesicht und beinhalten neue Infotainment- und Assistenzsysteme sowie digitale Cockpits. Und natürlich sollen die Neuen in Zeiten teurer Kraftstoffe und begrenzter E-Reichweiten auch zur Senkung des Verbrauchs und damit zur Erhöhung der Reichweite beitragen. Verbesserte Aerodynamik Beispielsweise der Fiat Ducato: Neue geriffelte Gehäuse der Außenspiegel leiten den Fahrtwind besser um die Karosserie, unten führt der neue Stoßfänger die Luft um die Vorderräder. Er ist gleichzeitig nach unten eingezogen, damit der Transporter nicht eingefallen wirkt wie ein gebissloses Gesicht. Die Tritte zum Scheibenputzen sind geschlossen, "das waren echte Luftfänger", erklärt Nico Schminke, zuständig für die Gestaltung der Transporter von Fiat und Opel. Digitalisierter Innenraum Was man nicht sieht: Der Grill ist so angelegt, dass sich dahinter eine Jalousie zur besseren Luftführung schließen kann. Das alles bringt vor allem den E-Modellen einige wertvolle Zusatzkilometer Reichweite. Und trifft neben dem Ducato ebenso auf Boxer, Jumper und Movano sowie einen künftigen großen Toyota zu - doch der ist heute kein Thema. Hinzu kommen Merkmale wie neue individuelle Markensignets oder zarte Andeutungen wie die kleinen vier Fiat-Streifen oberhalb des Grills. Innen gibt es neue Multifunktions-Lenkräder mit handfesten Tasten und digitale Instrumente, unterlegt mit markentypischen Farben. Alles wirkt auf den ersten Blick sehr übersichtlich. Gleichzeitig hat Stellantis die großen Jungs von Citroën, Opel und Peugeot mit elektrischer Lenkung und zahlreichen Assistenzsystemen auf den Stand des Fiat Ducato gebracht, den jener schon vor zwei Jahren erreichte. Stichwort Elektro: Die wahren Stars der neuen Transporter-Generation sind die Elektrovarianten von Ducato und Konsorten. Stellantis hat die bisher unterschiedlichen E-Zweige zusammengeführt. Alle erhalten nun einen E-Motor mit 200 kW Leistung und 410 Newtonmeter Drehmoment, drei Fahrmodi sowie vier Rekuperationsmodi, regulierbar mittels Lenkrad-Paddles. Durchweg bekommen sie eine Batterie mit 110 kWh Kapazität. Stellantis errechnet daraus optimistisch eine Reichweite von 420 Kilometern. An der Schnell-Ladestation bunkern die Transporter mit bis zu 150 kW Ladeleistung in einer Stunde Strom von zehn bis 80 Prozent der Kapazität. Dank der Bärenkräfte billigt Stellantis den E-Transportern 2,4 Tonnen Anhängelast zu. Andere Varianten wird es nicht geben, trotzdem werde man vom Preis überrascht sein, kündigen die Verantwortlichen an. Man darf davon ausgehen, dass die Ingenieure den dynamischen Frontantrieb transportergerecht gebändigt haben und dass die gewichtige Batterie im Keller der Vans den Transportern ihre bisher typische Härte nimmt. Die gut abgestimmte elektrische Lenkung kennen Fahrer des Ducato bereits. Aufbauer registrieren sowohl bei den großen als auch den kompakten E-Transportern einen neuen elektrischen Nebenabtrieb von der Traktionsbatterie mit 5 kW Leistung. Genug zum Beispiel für den Antrieb von Kühlgeräten im Rahmen temperaturgeführter Transporte. Aber E funktioniert auch anders. Auf die kompakten Transporter mit Brennstoffzellenantrieb mittlerer Größe folgen somit nun die großen Baureihen. Die bekannte Brennstoffzelle mit 45 kW Leistung kombiniert Stellantis mit einem Elektromotor von 110 kW/400 Newtonmeter. Der Vorrat an Wasserstoff beläuft sich auf sieben Kilogramm, gebunkert in Gasbehältern mit 700 Bar Druck. Los geht's mit diesen Varianten, Hydrogen genannt, im zweiten Quartal 2024. Neue Automatik für die Diesel Und der Diesel? Auch hier ist für Stellantis noch lange nicht Schluss. Die Top-Variante mit 180 PS soll länger leben und leiser arbeiten. Ein neues Automatik-Getriebe steigert die Schaltqualität und Fahrbarkeit, so Stellantis. Angekündigt ist außerdem eine Verbrauchssenkung um beachtliche neun Prozent. Die verbesserte Aerodynamik wird ihren Anteil daran haben.

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