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Spritpreise erreichen neue Rekordmarken

23.08.2012 18:23 Uhr
Spritpreise erreichen neue Rekordmarken
Neue Rekordmarken für Kraftstoffe
© Foto: ddp/ Joer Sarbach

Die Preise für Benzin und Diesel erreichen neue Rekordmarken. Auch der Ölpreis steigt weiter. Frankreich will Steuern senken.

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München/New York. Der Benzinpreis hat einen Rekord erreicht. Für einen Liter Super E10 mussten die Autofahrer im bundesweiten Durchschnitt am Mittwoch 1,694 Euro bezahlen, wie der ADAC am Donnerstag in München mitteilte. Damit liegt der Preis leicht über dem jüngsten Hoch von 1,692 Euro. An vielen Tankstellen kostet der Liter allerdings deutlich mehr als 1,70 Euro. Auch Diesel bleibt weiter teuer und kostet laut ADAC derzeit 1,541 Euro je Liter. Der ADAC hält die hohen Spritpreise hierzulande trotz der hohen Rohölpreise und des schwachen Euro für deutlich überhöht.

Auch die Ölpreise haben am Donnerstag ihren Höhenflug fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Oktober kostete im Nachmittagshandel 116,12 US-Dollar. Das waren 1,21 Dollar mehr als am Vortag. Das Barrel der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) verteuerte sich um 50 Cent auf 97,76 Dollar.

Im Handelsverlauf erreichte der Brent-Ölpreis in der Spitze 116,38 Dollar und damit den höchsten Wert seit Anfang Mai, während US-Öl mit 98,29 Dollar zeitweise soviel kostete wie zuletzt Mitte am Mai. Hintergrund des Anstiegs sind Hoffnungen auf ein Anziehen der US-Konjunktur, das würde die Ölnachfrage steigen lassen.

Auch jüngste Daten zu den Ölreserven in den USA beflügeln die Preise. Am Mittwoch hatte die US-Regierung einen erneuten starken Rückgang der Rohöllagerbestände bekanntgegeben. Nach Berechnungen der Commerzbank sind die Ölreserven der größten Volkswirtschaft der Welt innerhalb von acht Wochen nun um 26,4 Millionen Barrel gefallen. Ein Abschmelzen der Reserven wird als Hinweis für eine stärkere Nachfrage gedeutet und hat in der Regel steigende Ölpreise zur Folge.

Frankreich will indes die hohen Spritpreise drücken. Die Regierung plane, die Steuer auf Kraftstoffe zu senken, teilte der Ministerrat am Mittwoch in Paris mit. Die Senkung sei zeitlich begrenzt. Zur Höhe der angestrebten Entlastung und zur möglichen Dauer der Steuersenkung wurden keine Angaben gemacht.

Die Steuer macht bei Kraftstoff in Frankreich bis zu zwei Drittel des Literpreises aus. Der Steueranteil wurde bereits in den vergangenen Jahren verringert, gleichzeitig stieg der Benzinpreis weiter an. Im Jahr 2010 nahm der französische Fiskus durch Abgaben auf Kraftstoffe mehr als 34 Milliarden Euro ein, mehr als zehn Prozent des Steueraufkommens. (dpa) 

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KOMMENTARE


Eichinger

24.08.2012 - 13:24 Uhr

Eine unendliche Geschichte: Des einen Ärger ist des anderen Freude. Autofahrer gehören zu den größten Melkkühen der Nation. Wenn in Deutschland getankt wird, kassiert der Finanzminister kräftig mit. Denn wird der Kraftstoff teurer, beschert er dem Bund wachsende Einnahmen. Liegt der Preis um 10 Cent höher als im Vorjahreswert, ergibt sich daraus eine zusätzliche Mehrwertsteuer-Einnahme von bis zu 400 Millionen Euro. Gut 40 Milliarden Euro nahm der Bund 2011 im Rahmen der Energiesteuer ein, 2012 wird er wohl noch mehr einnehmen. Nicht nur die Mineralölgesellschaften, auch die Regierung ist Schuld an den hohen Kraftstoffpreis. Wohin fließen die Einnahmen durch die LKW Maut, Bundesstraßenmaut, Mineralölsteuer und Mehrwertsteuer? Bestimmt nicht in den Straßenbau. Es gibt auch keine Steuerentlastungen für die Autofahrer. Es wird sich auch in Zukunft daran nichts ändern.


Rischko

30.08.2012 - 19:45 Uhr

Es ist fraglich, ob eine grundlegende Reform der Infrastruktur beziehungsweise Straßenfinanzierung möglich sein wird. Zu unterschiedlich sind die Interessen. Warum gibt es unterschiedliche Steuersätze für Diesel und Benzin? Gerechter als eine Steuersystem wäre ein Kostenanlastungssystem. Dabei käme der LKW-Straßenverkehr sehr schlecht weg. Es ist doch heute so, dass die PKW-Fahrer den LKW-Verkehr quersubventionieren. Erhebliche Mittel müssten auch in den kommunalen Straßenbau fließen, der schon seit Jahrzehnten chronisch unterfinanziert ist.


Eichinger

03.09.2012 - 07:16 Uhr

Ohne LKW läuft nichts: wenn Rischko meint: das die PKW-Fahrer die LKW quersubventionieren irrt er sich hier gewaltig. Denn wenn die zusätzlichen Mehrkosten die den Spediteuren duch die LKW-Maut auf Autobahnen und Bundesstraßen und die Mehrkosten der Treibstoffpreise auf den Konsumenten umgerechnet würden, werden die Konsumgüter erheblich teurer und der Normalverdiener noch mehr belastet. Eine Steuerentlastung wäre hier bestimmt sinnvoller. Nicht nur in Frankreich, sondern auch in Deutschland macht die Steuer bis zu zwei Drittel Literpreises aus.


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