Spezialwissen gefordert

Man möchte meinen, dass trotz verschärfter Regelungen zur Beförderung von Lithiumbatterien dieses Thema für Logistikdienstleister Alltag geworden ist. Dafür spricht bereits die hohe Verbreitung der Energieträger in elektronischen Geräten. Verpackung spielt eine wichtige Rolle Von der Vorschriftenvielfalt haben mittlerweile alle gehört, viele haben sich daran gewöhnt. Zufrieden ist allerdings kaum jemand damit, es sei denn, ein Unternehmen hat seine eigene Sparte für einen Komplettservice von Prototypen bis zur Entsorgung eingerichtet und seine Mitarbeiter gehen täglich mit den Anforderungen für Beförderung, Lagerung oder Entsorgung um. Große Logistiker wie Kühne + Nagel oder DB Schenker haben Fullserviceabteilungen für maßgeschneiderte Logistiklösungen eingerichtet. Dazu gehören auch hauseigene Verpackungshändler, die den einzelnen Niederlassungen die Suche nach regelkonformer Verpackung ersparen und mit der Gestellung von behördlich zugelassenen Verpackungen die geforderte Bewertung von Batterien in kritisch oder nicht kritisch weglassen können. Denn je nach Wattzahl, je nach Gewicht oder anderen Kriterien wie Altbatterien oder defekte Batterie gibt es gesonderte Verpackungsvorschriften, die ein Logistiker kennen sollte, kennen muss. Viele Sonderregeln sind zu beachten Wer sich allerdings nicht zum Batterielogistik-Experten entwickelt hat, kämpft mit den Fallstricken der Vorschriften. Dazu gehören auch die sogenannten Prüfzusammenfassungen, die laut dem Gesetzgeber eigentlich nur der Hersteller oder, besser, der Inverkehrbringer vorhalten muss. Aus Sicht der Logistiker sollten Lithiumbatterien nicht ohne Vorlage dieses Papieres transportiert werden (siehe Kasten unten). Diese Anforderung kann aber nicht umgesetzt werden, wenn sich die Beförderung um Batterien mit Nennenergien unterhalb von 100 Wattstunden dreht. Der Gesetzgeber verzichtet an dieser Stelle auf die Vorgabe der Kommunikation zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Hersteller und Händler haben ihre Freude an der dazu geschaffenen Sondervorschrift 188 ADR (europäisches Übereinkommen zum Transport von Gefahrgut), in der die Versandbedingungen für "kleine" Zellen und Batterien festgehalten sind. Den Logistikern geht es hier ähnlich wie bei Gefahrgütern in begrenzten Mengen, wo sie haftbar gemacht werden können für etwas, über das sie nicht informiert werden. Geht eine Sendung über den Straßenverkehr in den Luftverkehr und muss dafür aufgrund überschrittener Mengengrößen eine Shippers Declaration erstellt werden, hilft wieder nur sehr gut geschultes Personal, um Ärger am Flughafen zu verhindern. Besser bezahlt werden diese Sendungen aber in der Regel nicht. Für die Abfalllogistiker verspricht die Beförderung von Abfallbatterien im Vergleich zu "frischer" Ware hohe Margen. Trotzdem ist es nicht erstaunlich, dass Wettbewerber im Markt fehlen und sich nur Spezialdienste berufen fühlen: Die Anbieter müssen über entsprechende Genehmigungen verfügen, die Fahrer geschult sein und die Unternehmen über teure Behälter für das Handling der Batterien verfügen. Sind dann die Abfalltafeln an den Fahrzeugen angebracht, werden diese überdurchschnittlich häufig kontrolliert. Dies sind nur einige der vielen Vorschriften. Hohe Anforderungen, die sich nicht viele antun wollen. Mehr zum Thema finden Sie unter #Umweltrecht www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Es ist dies eine der typischen Nischen, in denen sich Dienstleister abheben können von der großen Masse der Anbieter von Transporten von A nach B: der Transport und das Handling von Batterien. Aber in der Tat gibt es in diesem Geschäft zahlreiche Gesetze und Sonderregelungen zu beachten. Die Anforderungen sind komplex. Lithiumbatterien: drei Fragen - drei Antworten Lithiumbatterien: Wo befinden sich die? Stecken mittlerweile überall drin. Die Bandbreite reicht von der Knopfzelle in Uhren über die 200 Kilogramm schwere Autobatterie bis hin zur Batterie für Elektroloks. Welche Regeln gilt es bei Handling mit Lithiumbatterien zu beachten? Einfache Frage, leider keine einfache Antwort. Je nach Einsatz gibt es unterschiedliche Regelwerke. Hier nur in Kürze genannt: die Gefahrgutvorschriften der verschiedenen Verkehrsträger (international/national), einige Regeln zur Entsorgung (Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV), zur Entsorgung von Elektroaltgeräten das Elektrogesetz (ElektroG) und zur Entsorgung der Batterien das Batteriegesetz (BattG)). Eines der häufigsten Probleme beim Transport von Lithiumbatterien? Der Dienstleister weiß gar nicht, welche Ware da in seinem Laderaum schlummert. Der Auftraggeber hat nichts von Lithiumbatterien gesagt, sondern nur von Paletten. Im Zweifelsfall sollte der Dienstleister nachfragen. dsb Mehr Infos unter: www.fokus-gefahrgut.de/lithiumbatterien

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