Mit der Fertigstellung der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel ist erst in den Jahren 2040 bis 2045 zu rechnen. Die Schweizer Bahnbranche begrüßt zwar die Infrastrukturausbauten ausdrücklich, weist aber auch ausdrücklich auf die gegenwärtigen Kapazitätsengpässe hin. Diese würden sich zusehends verschärfen und eine „besorgniserregende Konstante“ darstellen. Baustellen, technische Störungen und unzureichende Umleiterstrecken würden den Betrieb in einem derartigen Ausmaß belasten, dass „ein regulärer Güterverkehrsbetrieb kaum mehr möglich ist“.
Man fordere daher gezielte Maßnahmen zur Absicherung der Kapazität und zur Stabilisierung des Betriebs, zudem müsse man Alternativen ins Auge nehmen. Im Fokus steht insbesondere die linksrheinische Bahnlinie via Frankreich. Dank der Streckenführung im Flachland und guten Voraussetzungen hinsichtlich des Streckenprofils stelle sie eine ideale Ergänzung und Alternative zur rechtsrheinischen Rheintalbahn via Deutschland dar. Zudem könne auch eine Ertüchtigung der Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen Entlastung bringen.
Forderung nach internationaler Zusammenarbeit
Die Herausforderungen im Güterverkehr auf dem Korridor Rhein-Alpen lasse sich nur durch internationale Zusammenarbeit meistern, betont die Schweizer Branchenvertreter in einer Mitteilung. Die kommenden Jahre intensiver Bautätigkeit seien „entscheidend, um die bisherigen Erfolge der Verkehrsverlagerung nicht zu gefährden“. Daher wird die Einrichtung eines internationalen Arbeitsgremiums der Infrastrukturbetreiber des Korridors unter Einbezug der Verkehrsministerien vorgeschlagen. Ziel müsse „eine aktive Koordination der Anforderungen des Infrastrukturausbaus einerseits und eines marktfähigen Verkehrsangebots andererseits“ sein. (tb)