Bonn. Die Deutsche Post hat dank des Postbank-Verkaufs im Jahr 2010 den höchsten Gewinn seit ihrem Börsengang vor einem Jahrzehnt erzielt. Unter dem Strich verdiente der Logistik-Konzern mehr als 2,5 Milliarden Euro. Das ist eine Vervierfachung des Konzerngewinns gegenüber dem Vorjahreswert (2009: 644 Millionen Euro). Die Aktionäre sollen mit einer um fünf Cent erhöhten Dividende von 0,65 Euro an dem positiven Ergebnis teilhaben.
Insgesamt profitierte das weltweit tätige Unternehmen im operativen Geschäft mit seiner Marke DHL stark vom Konjunkturaufschwung. Der Trend zu einem Umsatz- und Gewinnrückgang im heimischen Briefgeschäft hielt dagegen an. Vor allem wegen der zunehmenden E-Mail-Kommunikation werden immer weniger Briefe versandt. Erstmals trugen die wachstumsstarken DHL-Sparten mehr zum operativen Gesamtgewinn bei als der traditionelle Briefbereich.
Der Umsatz stieg um 11,4 Prozent auf 51,5 Milliarden Euro, wie die Deutsche Post DHL am Donnerstag in Bonn berichtete. Kräftig fielen auch die Ergebnissteigerungen im operativen Geschäft aus. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) legte vor Einmaleffekten um fast 50 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro (2009: 1,47 Milliarden Euro) zu. Ohne Sondereffekte stieg das EBIT von 231 Millionen auf 1,8 Milliarden Euro.
Post-Vorstandschef Frank Appel sprach von einer „überzeugenden Leistung". Die Post habe sich rechtzeitig fit gemacht für den Aufschwung. Auch in diesem Jahr wolle der Konzern von der weiteren weltwirtschaftlichen Erholung profitieren. Für 2011 erwartet die Post ein EBIT von 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro.
Ein leichter Umsatzrückgang im Briefgeschäft konnte durch starke Zuwächse in allen DHL-Bereichen (Express, Fracht sowie Lager- und Lieferlogistik) überkompensiert werden. Der Rückgang beim Brief war auch Folge der Anfang Juli 2010 eingeführten Mehrwertsteuer bei Geschäftsbriefen und dem Verlust des Quelle-Geschäfts. Positiv schlugen dagegen Zuwächse im Paketgeschäft zu Buche - vor allem durch stark wachsenden Internethandel. (dpa)