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Reformbedarf im Mittelstand: Was jetzt passieren muss

26.05.2025 14:54 Uhr | Lesezeit: 4 min
Unternehmens-Nachfolge; Aktenordner, Kalender
Es herrscht Nachfolgekrise im Mittelstand - und was die Politik jetzt ändern will (Symbolbild)
© Foto: MQ-Illustrations/ AdobeStock

Der deutsche Mittelstand steht vor einem historischen Generationenwechsel – doch fehlende Nachfolger, Bürokratie und hohe Steuern gefährden die Zukunft vieler Betriebe. Auch die Transport- und Logistikbranche kämpft.

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Mittelstand in der Nachfolgekrise: Warum so viele Unternehmen keinen Nachfolger finden

Hunderttausende mittelständische Unternehmen in Deutschland stehen in den kommenden Jahren vor einem Generationenwechsel. Doch immer häufiger bleibt die Nachfolge aus – mit gravierenden Folgen für Wirtschaft, Arbeitsplätze und regionale Stabilität. Laut aktuellen Studien droht ein massiver Verlust an Know-how und wirtschaftlicher Substanz, wenn keine politischen und gesellschaftlichen Reformen erfolgen.

Demografischer Wandel trifft den Mittelstand mit voller Wucht

Die geburtenstarken Jahrgänge – die sogenannten Babyboomer – prägen seit Jahrzehnten die deutsche Unternehmenslandschaft. Doch viele dieser Unternehmer nähern sich dem Ruhestand. Laut KfW sind rund 40 Prozent der Firmeninhaber bereits über 60 Jahre alt. Allein 2025 suchen über 200.000 Betriebe eine Nachfolgelösung. Besonders betroffen sind Handwerk, Industrie und gewerbliche Dienstleistungen.

Erfolgreiche Unternehmen ohne Nachfolger

Trotz stabiler Auftragslage und treuer Kundschaft finden viele Inhaber keinen geeigneten Nachfolger. Die Gründe sind vielfältig: hohe Steuerlast, überbordende Bürokratie, fehlende finanzielle Anreize und kulturelle Vorbehalte gegenüber Unternehmertum. Die Folge: funktionierende Betriebe werden stillgelegt oder weit unter Wert verkauft.

Unternehmertum braucht gesellschaftliche Anerkennung

Ein zentrales Problem liegt in der gesellschaftlichen Wahrnehmung: Selbstständigkeit wird in Deutschland oft mit Risiko und Unsicherheit assoziiert. Unternehmer gelten nicht selten als profitorientiert, während Misserfolge öffentlich stigmatisiert werden. Diese Haltung schreckt potenzielle Nachfolger ab – selbst wenn sie fachlich geeignet wären.

Bürokratie, Steuern und fehlende Digitalisierung als Hemmnisse

Die strukturellen Rahmenbedingungen erschweren die Unternehmensnachfolge zusätzlich. Mit rund 30 Prozent liegt die Unternehmenssteuer in Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt. Hinzu kommen hohe Energiepreise, steigende Sozialabgaben und komplexe arbeitsrechtliche Vorgaben. Auch die Digitalisierung der Verwaltung hinkt hinterher – viele Prozesse sind unnötig kompliziert und ressourcenintensiv.

Was jetzt passieren muss: Reformen für eine zukunftsfähige Nachfolge

Um den Mittelstand zu sichern, braucht es gezielte Maßnahmen:

  • Entbürokratisierung: Weniger Verwaltungsaufwand, klarere Zuständigkeiten
  • Steuerliche Entlastung: Senkung der Unternehmenssteuern auf europäisches Niveau
  • Förderung der Nachfolgefinanzierung: Mehr Eigenkapitalhilfen und zinsgünstige Kredite
  • Kultureller Wandel: Mehr Anerkennung für Unternehmertum in Bildung und Gesellschaft
  • Digitale Verwaltung: Effiziente Prozesse und moderne Infrastruktur

Nur durch ein Zusammenspiel aus wirtschaftlicher Förderung, politischer Weichenstellung und gesellschaftlichem Umdenken kann der Mittelstand langfristig erhalten bleiben.

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