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Pilotenstreik am Freitag

01.09.2022 10:20 Uhr | Lesezeit: 3 min
Lufthansa startet erneut
An diesem Freitag dürften wegen eines Pilotenstreiks viele Lufthansa-Maschinen am Boden bleiben
© Foto: Boris Roessler / dpa / picture alliance

Jetzt also doch: Die Piloten der Lufthansa haben für den 2. September einen ganztägigen Streik beschlossen, der auch Abflüge der Lufthansa Cargo betrifft.

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Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat für diesen Freitag einen ganztägigen Piloten-Streik angekündigt. Bestreikt werden sollen demnach sämtliche Abflüge aus Deutschland der Kerngesellschaft Lufthansa sowie der Lufthansa Cargo. Das habe der Vorstand der Gewerkschaft nach intensiven Verhandlungen mit dem Unternehmen und auf Antrag der Tarifkommission beschlossen, erklärte ein Sprecher.

Anlass des Arbeitskampfes sind die aus Sicht der Gewerkschaft gescheiterten Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag. Auch eine Sondierungsrunde hinter verschlossenen Türen und ein verbessertes Angebot des Unternehmens aus der vergangenen Woche hatten keinen Durchbruch gebracht. Zuletzt waren an diesem Mittwoch Gespräche ergebnislos geblieben.

Die VC verlangt für die rund 5000 Kapitäne und Ersten Offiziere Gehaltssteigerungen von 5,5 Prozent im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr.

Die Lufthansa kritisierte den Streikaufruf und forderte eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. Durch die VC-Forderungen würden die Cockpit-Personalkosten innerhalb der kommenden zwei Jahre in Summe um mehr als 40 Prozent steigen, erklärte der Konzern. Dies sei selbst ohne Rücksicht auf die finanziellen Folgen der Corona-Krise außerhalb des Vertretbaren.

Streit um Tochterfirma mit niedrigeren Tarifbedingungen

Im Hintergrund schwelt zudem ein Konflikt über die künftige Konzernstrategie. Die VC hatte sich in der Vergangenheit die exakte Zahl von 325 Flugzeugen garantieren lassen, die ausschließlich von den rund 5000 Kapitänen und Ersten Offizieren geflogen werden durften, die dem Konzerntarifvertrag unterlagen. Die Lufthansa hatte unter dem Eindruck der Corona-Krise die entsprechende Vereinbarung aufgekündigt und begonnen, unter dem Kranich-Logo einen neuen Flugbetrieb (AOC) mit niedrigeren Tarifbedingungen aufzubauen. Die neue Airline mit der internen Bezeichnung "Cityline 2" soll im Europa-Verkehr zahlreiche Flüge der bisherigen Kerngesellschaft übernehmen.

Die Piloten-Gewerkschaft hat sich auch bei der größten Lufthansa-Tochter Eurowings mit ihren rund 100 Flugzeugen streikbereit gemacht. Laut der am Mittwoch ausgezählten Urabstimmung haben dort 97,9 Prozent für einen möglichen Arbeitskampf gestimmt. Allerdings steht dort in der kommenden Woche noch ein Verhandlungstermin zum strittigen Manteltarif aus, so dass für die Eurowings zunächst kein konkreter Streiktermin genannt wurde.

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