Ein Wirtschaftswachstum in Deutschland bleibt nach einer Prognose der Industriestaatenorganisation OECD nahezu aus. Die Experten senkten ihre Erwartung auf 0,3 Prozent, das sind 0,1 Prozentpunkte weniger, als sie in ihrem vorherigen Wirtschaftsausblick im Juni angegeben hatten. Die Bundesrepublik bildet damit im Vergleich zu anderen OECD-Nationen weiterhin die Nachhut. Erst im nächsten Jahr soll sich die Situation hierzulande bessern und die Konjunktur um 1,1 Prozent zulegen.
Widerstandsfähige Weltwirtschaft
Die Weltwirtschaft war der OECD zufolge in der ersten Hälfte dieses Jahres dagegen „widerstandsfähiger als erwartet“. Das angenommene globale Plus von 3,2 Prozent für 2025 ist um 0,3 Prozentpunkte höher als in der vergangenen Prognose. Im kommenden Jahr soll das Wachstum nach wie vor bei 2,9 Prozent liegen. Der Konjunkturbericht steht laut OECD unter dem Vorbehalt erheblicher Risiken. So sei etwa die Gefahr von Handelskonflikten nicht gebannt und der Inflationsdruck könnte wieder steigen. Auf der anderen Seite könnten der Abbau von Handelsbeschränkungen oder der Einfluss von KI-Technologien die Wachstumsaussichten verbessern, so die OECD.
Rückgang der Industrieproduktion in Deutschland
In einigen Ländern sahen die OECD-Fachleute eine Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt, mit steigenden Arbeitslosenquoten und weniger offenen Stellen im Verhältnis zur Zahl der Arbeitslosen – zu diesen Ländern zählt auch Deutschland. Das deute auf eine nachlassende Arbeitskräftenachfrage hin, so der Bericht. Deutschland gehört dem Bericht zufolge außerdem zu den Ländern mit einem Rückgang der industriellen Produktion in den letzten Monaten, zusammen mit etwa Südkorea und Brasilien.