Auf fast 22 Milliarden Mark werden die Baukosten für das Bahnprojekt geschätzt, auf das sich Frankreich und Italien am Wochenende geeinigt haben. Es soll eine neue Verbindung zwischen Lyon und Turin herstellen und in erster Linie den stark expandierenden alpenquerenden Gütertransport über die Straße vermindern. Kernstück der rund 300 km langen neuen Bahnlinie ist ein 52 km langer, sehr wahrscheinlich doppelröhriger Tunnel zwischen Venaus im Susatal auf der italienischen und Saint-Jean-de-Maurienne auf der französischen Seite. Das Milliardenprojekt soll bis zum Jahr 2015 fertiggestellt sein. Für die Finanzierung wollen beide Länder auch EU-Mittel beantragen. Gegenwärtig beläuft sich der Gütertransport zwischen beiden Ländern auf 38 Millionen t jährlich; über die Schiene werden davon nur 9 Millionen befördert. Rom hat dem Vorhaben erst zugestimmt, nachdem die Pariser Regierung sich bereit erklärte, den seit März 1999 infolge des Brandunglücks geschlossenen Straßentunnel unter dem Montblanc schon im September dieses Jahres wieder zu eröffnen. Gegen eine Wiederaufnahme des Lkw-Verkehrs durch den Tunnel gibt es jedoch starken und wachsenden Widerstand in der betroffenen Alpenregion um Chamonix. (vr/jb)
Neue Linie Lyon-Turin von Paris und Rom abgesegnet
Paris: Monblanc-Tunnel im September wieder für Lkw frei