Nagel-Group hat zum 1. August 2025 sein Palettenmanagement an allen 130 Standorten digitalisiert. Das teilt das Versmolder Logistikunternehmen mit. Nagel-Group nutzt dafür die SaaS-Softwarelösung des Start-ups Logistikbude.
Logistikbude ist eine Ausgründung des Fraunhofer IML in Dortmund. Das Dortmunder Start-up und die Nagel-Group arbeiten seit Anfang 2025 zusammen. Das Logistikunternehmen hat die SaaS-Softwarelösung zunächst in einer Testphase im Juni und Juli 2025 an vier Pilotstandorten getestet. Nach der erfolgreichen Testphase wurde die Softwarelösung nun synchron und flächendeckend in allen verbleibenden Niederlassungen des Logistikunternehmens in Europa eingeführt - inklusive intensiver Schulung und Begleitung der Key-User.
Warum sich Nagel-Group für digitales Palettenmanagement entschied
Hintergrund ist: Die Nagel-Group bewegt nach eigenen Angaben rund 25 Millionen Europaletten, 35 Millionen Euroboxen sowie drei Millionen H1-Kunststoffpaletten pro Jahr. Hier den Überblick über aktuelle Bestände und den Verbleib getauschter Ladungsträger zu behalten, ist eine große Herausforderung in der Logistik – nicht nur bei Nagel-Group. Klassischerweise erfolge die Verwaltung mithilfe analoger Belegzettel, die bei der Abholung der Ware durch den Spediteur ausgefüllt werden, teilt Nagel-Group mit. Allerdings würden diese manuellen Abläufe die Rückverfolgung der Kisten und Paletten erschweren. Ein Verlust des Belegzettels sei für das Unternehmen also gleichzusetzen mit dem Schwund des Ladungsträgers.
Vorteile des digitalen Palettenmanagements für Nagel-Group und Kunden
Die digitale Ladungsträgerverwaltung bringt sowohl für die Nagel-Group als auch Kunden etliche Vorteile. Größter Vorteil ist, dass nun jeder Ladungsträger dank der Echtzeiterfassung und -verwaltung mittels der Software jederzeit digital sichtbar. Darüber hinaus können auch Tauschpartner, die die Software nicht implementiert haben, über einen Weblink alle Daten zu den Kisten und Paletten einsehen.
Weiterer Vorteil ist, dass das Ladungsträgermanagement nun nahezu automatisch laufe, sofern alle Parteien die Lösung vollumfänglich nutzen. Die lückenlose Dokumentation erhöhe zudem die Sicherheit in der Lieferkette, was sich auch finanziell positiv auswirke, heißt es. Wie viel Euro Nagel-Group für die Implementierung der Lösung investiert hat, und wie viel Euro sich das Unternehmen damit konkret einspart, wird indes nicht mitgeteilt.
Weiteres Ziel ist Automatisierung dank Künstlicher Intelligenz (KI)
Im nächsten Schritt soll die Softwarelösung um eine Funktion erweitert werden, teilt Nagel-Group mit, die auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) verschiedene Palettenscheine automatisch auswerte und buche. „Wir berücksichtigen immer die Praxiserfahrungen und das Feedback der Nutzenden, um unser System am tatsächlichen Bedarf auszurichten“, sagt Philipp Hüning, Co-Founder und CEO der Logistikbude. (eh)