Von den insgesamt 230 Kilometern des Bahntunnel-Systems seien nun bereits 200 Kilometer aus dem Berg gebrochen worden, teilte das Baukonsortiums BBT mit. Das entspreche einem Baufortschritt von 87 Prozent.
Die zwei Hauptröhren des Brenner-Basistunnels, die Österreich und Italien verbinden sollen, sind jeweils 55 Kilometer lang. Davon seien bereits 48 Kilometer in den Berg getrieben worden, sagte ein BBT-Sprecher. Zusätzlich zu den Hauptröhren werden ein Erkundungsstollen sowie Verbindungs-, Zugangs-, Rettungs- und Logistikröhren gegraben. Daraus ergibt sich die Gesamtlänge von 230 Kilometern.
Im September soll der Durchstich des Erkundungsstollens stattfinden. Der Durchstich der Hauptröhren ist im Laufe des nächsten Jahres vorgesehen. Der Bahntunnel soll 2032 eröffnet werden.
Kein Fortschritt bei deutschen Zubringerstrecken
Seit dem symbolträchtigen Meilenstein von 100 ausgebrochenen Tunnelkilometern im Jahr 2019 schreite das Großprojekt „zügig voran“, so das Baukonsortium. Alle drei italienischen Tunnelbohrmaschinen hätten ihre Vortriebsarbeiten bis zur Staatsgrenze bereits abgeschlossen. Wichtige Baulose wie die „Eisackunterquerung“ auf italienischer Seite sowie die Baulose „Hochstegen“ und „Sillschlucht“ auf österreichischer Seite seien inzwischen fertiggestellt worden.
Deutlicher weniger positiv stellt sich die Situation in Deutschland dar, denn der Ausbau der Zubringerstrecke, der für die volle Nutzung der Brennerroute nötig ist, damit der Tunnel seine Kapazität auch ausschöpfen kann, kommt bisher überhaupt nicht voran. Noch immer liegt keine Entscheidung über die Trassenführung in Deutschland vor. Dies, nachdem Italien, Österreich und Deutschland den ersten Vertrag zum Vorhaben immerhin schon 10994 unterzeichnet haben.