Mehr Service, mehr Übersicht

Mit der Tankkarte können Speditionen nicht nur an der Tankstelle Zeit und Geld sparen und Lkw-Mauten bequem abrechnen, sondern mittlerweile einen bunten Strauß von Mehrwertdienstleistungen in Anspruch nehmen. Das Serviceportfolio vor allem durch Zukäufe aufgerüstet hat zuletzt DKV Euro Services. So hat der Mobilitätsdienstleister 25 Prozent von Spanish VAT Services erworben, einem spanischen Spezialisten für die Abwicklung von Mautgebühren, Steuerrückerstattungen und Kraftstoff. Auch in den Niederlanden war DKV auf Einkaufstour und hat die Firmen Alfa Transport Service (ATS) sowie Alfa Commercial Finance (ACF) akquiriert. Der Erwerb von ATS soll das bestehende Refund-Geschäft stärken. Mit der Akquisition von ACF erweitert das Unternehmen sein Serviceportfolio erstmals auch um Finanzdienstleistungen wie das Factoring. "Neben unserem Kerngeschäft sehen wir auch in den Bereichen Mehrwertsteuerrückerstattung und Financial Services erhebliches Potenzial. Dadurch erweitern wir unser integriertes Serviceportfolio als führender Mobilitätsdienstleister in Europa", kommentiert Marco van Kalleveen, seit 1. April 2019 neuer DKV-CEO, die Zukäufe. Kooperation mit Sennder Dass auch die Digitalisierung in der DKV-Strategie eine führende Rolle spielt, zeigen nicht nur eigene Produkte wie die in diesem Jahr gestartete Plattformlösung DKV Eco Trucker, die Lkw-Fahrer zur günstigsten Tankstelle lotst und Tipps zum ökonomischen Fahren gibt. Auch neuen Geschäftsmodellen wie der digitalen Spedition steht man in Ratingen offen gegenüber: So kooperiert DKV neuerdings exklusiv mit dem Start-up Sennder, das Verlader und Frachtführer über eine Onlineplattform zusammenbringt. Den Anfang machen eine individualisierte DKV Card sowie die EETS-Mautbox DKV Box Europe für Sennder-Frachtführer. Fähren online buchen und abrechnen Am Ausbau ihres Serviceportfolios werkelt auch UTA. So wurde kürzlich in Kooperation mit dem britischen Frachtfährdienst Freightlink die neue Onlineplattform UTA Ferry ins Angebot integriert. Speditionen können darüber Fährtickets für mehr als 40 Fährgesellschaften im Vorfeld der Tour buchen und mit der UTA-Karte zu einem reduzierten Preis kaufen. Mit UTA Ferrys wurde das Angebot von 50 auf 750 Fährverbindungen ausgeweitet. Seit dem 1. Oktober hat UTA übrigens mit Carsten Bettermann einen neuen CEO (siehe Interview). Er tritt die Nachfolge von Volker Huber an, der nach vier Jahren an der Spitze des Tankkartenanbieters eine neue Aufgabe beim Mutterkonzern Edenred übernehmen soll. Shell baut ebenfalls seinen digitalen Service aus und hat das neue Onlineportal Shell Fleet Hub gelauncht, welches das bisherige Portal Shell Card Online langfristig ersetzen soll. Hier können Flottenmanager nicht nur Transaktionen, Karten sowie Rechnungen einsehen, sondern weitere Funktionen nutzen. Durch die individuelle Konfiguration kann beispielsweise eine eigene Flotten-ID festgelegt werden, die bei jeder Zahlung zusätzlich zur PIN abgefragt wird. Zudem können Länder und Partnernetzwerke eingeschränkt werden, wo mit der Shell Card bezahlt werden soll. Das Portal gibt zudem Einblick in den Verbrauch der Flotte. Neuigkeiten meldet Shell auch in Sachen Mobile Payment. So wird derzeit das mobile Bezahlen für Geschäftskunden getestet, damit diese ihre Tankfüllung über die Shell-App mit hinterlegter Shell Card beziehen können. Der Fuhrparkmanager erhält dabei alles auf einer Rechnung. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Tankkarten" www.verkehrsrundschau.de/dossiers In Kürze Ob neue Geschäftsfelder wie Finanzdienstleistungen, digitale Mehrwertdienste, der neue Mautdienst EETS oder erste Schritte bei Mobile Payment - die großen Mobilitätsdienstleister haben ihr Portfolio zuletzt deutlich ausgebaut. Tankkartenkunden können so aus einem reichhaltigen Serviceangebot schöpfen.