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Lufthansa beantragt Fristverlängerung für AUA-Übernahme

28.07.2009 09:50 Uhr
Lufthansa AUA
Übernahme der Austrian Airlines durch Lufthansa geht einen Monat später über die Bühne
© Foto: ddp

Laut einem Medienbericht hat die EU-Kommission die Übernahme der österreichischen Fluglinie Austrian Airlines am Montagabend abgesegnet

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Frankfurt/Wien. Frankfurt/Brüssel. Die Lufthansa sieht sich bei der geplanten Übernahme der Austrian Airlines (AUA) vor dem Durchbruch. „Wir sind zuversichtlich, dass es zu einer Einigung mit der EU- Kommission kommt“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Lufthansa am Dienstag in Frankfurt. Dafür gebe es „belastbare Anzeichen“. Die EU-Kommission muss den Zusammenschluss kartellrechtlich genehmigen. Weil die Freigabe aber aus formalen Gründen nicht mehr wie bisher geplant bis zum 31. Juli möglich sei, will das Unternehmen die vertraglich vereinbarte Angebotsfrist für die AUA-Übernahme um einen Monat bis Ende August verlängern. Einen entsprechenden Antrag reichte die Lufthansa nach eigenen Angaben in Abstimmung mit der Österreichischen Staatsholding ÖIAG bei der österreichischen Übernahmekommission ein. Die ÖIAG hält rund 42 Prozent an der hoch defizitären Fluglinie AUA. Hintergrund für die anvisierte Terminverschiebung sind Forderungen der EU-Kommission, um die Übernahme wettbewerbsrechtlich genehmigen zu können. Die Lufthansa soll Start- und Landerechte an Konkurrenten abgeben, damit eine marktbeherrschende Stellung vermieden werden kann. Dabei geht es unter anderem um die Strecken von Wien nach Frankfurt oder Genf. Lufthansa macht Zugeständnisse Wie die Lufthansa-Sprecherin am Dienstag bestätigte, hat der Konzern der Kommission ein neues Angebot vorgelegt. Details zur angebotenen Abgabe von Start- und Landerechten an Wettbewerber wollte sie aber nicht nennen. Nach einem Berichten der Tageszeitung „Österreich" will die Lufthansa weitere Zugeständnisse bei der Strecke Wien-Frankfurt machen. Das sei am Montag aus Kommissionskreisen durchgedrungen. Im Gegenzug verzichte die EU-Kommission auf die Forderung, dass die Lufthansa die Strecke Wien-München aufgibt. Eine Sprecherin von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes bestätigte am Dienstag in Brüssel: „Wir haben ein neues Angebot mit Zugeständnissen auf dem Tisch.“ Bewerten wollte sie das Papier aber zunächst nicht. „Wir werden es in einer Marktuntersuchung testen.“ Zuletzt hatte ein Sprecher von Kroes ein früheres überarbeitetes Angebot von Lufthansa als „einen Schritt voran und zwei zurück“ bezeichnet. Wie die Brüsseler Behörde mitteilte, soll nun eine Befragung der Konkurrenten Klarheit darüber bringen, ob die Zugeständnisse der Kritik der Marktteilnehmer ausreichend Rechnung tragen. Die Sprecherin erinnerte daran, dass die Kommission bis November Zeit habe, grünes Licht für die Übernahme zu geben. Alle anderen Fristen müssten die betroffenen Parteien unter sich regeln. Die Europäische Kommission hatte am 1. Juli ein vertieftes kartellrechtliches Prüfungsverfahren angeordnet, nachdem ihr die Zugeständnisse der Lufthansa nicht weit genug gingen. EU-Verkehrskommissar Tajani beurteilt Lage optimistisch Die EU-Behörde muss außerdem grünes Licht für eine 500 Millionen Euro schwere Staatshilfe Österreichs an die angeschlagene AUA geben. Diesbezüglich verbreitete EU-Verkehrskommissar Antonio Tajani am Dienstag Optimismus: „Wir sind dabei, hier etwas zu beschließen. Ich hoffe, das ich gute Antworten geben kann und auch gute Antworten bekomme – dann sind wir guter Hoffnung.“ Die Finanzspritze von der Republik Österreich wurde von Lufthansa als Voraussetzung für eine Übernahme festgelegt. Die Lufthansa hatte ihr Übernahmeangebot an die AUA-Aktionäre auch an die Bedingung geknüpft, dass die EU die Übernahme bis zum 31. Juli genehmigt. Ohne Zustimmung der österreichischen Übernahmekommission kann die Lufthansa von diesem Datum nicht abrücken. Nach den Plänen der Lufthansa soll das Kaufangebot an die AUA- Aktionäre nun nach der kartellrechtlichen Freigabe durch die EU- Kommission Ende August gültig werden. Der Preis pro Aktie wurde auf 4,49 Euro beziffert. Für eine Komplettübernahme müsste die Lufthansa bis zu 382 Millionen Euro auf den Tisch legen. (ag/dpa)

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