Hamburg. Sind die Abfertigungsproblem bei der Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) im Hamburger Hafen gelöst? Seit Wochen klagten Spediteure, Reeder und Bahn über mitunter unerträgliche Verzögerungen im Schienen-Container-Umschlag bei Deutschlands größtem Hafen. Am vergangenen Freitag nun trafen sich auf Initiative von Bahnchef Rüdiger Grube im Hamburger Rathaus Hamburgs Hafensenator Frank Horch (parteilos) und die HHLA-Bosse Klaus-Dieter Peters und Stephan Behn zum Krisengipfel. Mit den Ursachen der Probleme hielt man sich nicht lange auf, mehreres liegt offenbar im Argen, von einer laschen Arbeitsmoral bis hin zu inkompatiblen IT-System von Bahn und HHLA. Gesucht war ein Plan, um den Hafen wieder flott zu kriegen.
Vor der Presse verkündeten Grube und Horch anschließend das Ergebnis: Ein „Aktionsplan“ soll die Arbeits- und Schichtstrukturen flexibler gestalten, zudem sollen die IT-Systeme von Bahn und HHLA besser aufeinander abgestimmt werden. Oberster Krisenmanager ist keiner der Hafenbosse; richten soll es vielmehr der Chef der Hafenbehörde HPA, Jens Meier. Ihm bleibt kaum Zeit: In „wenigen Wochen“ muss er einen ersten Zwischenbericht über den Stand der Umsetzung abliefern. Meier, von Hause aus Computerfachmann, hat Erfahrung im Krisenmanagement: Seit letztem Jahr kümmert er sich als Vorstandsmitglied des Hamburger Traditions-Fußballvereins HSV um dessen Verbleib in der Bundesliga.
Inwiefern mögliche Eingriffe des „Aktionsplans“ mit dem Aktiengesetz vereinbar sind, blieb einstweilen offen. Die mehrheitlich städtische HHLA ist als Aktiengesellschaft verfasst. (cfd)
Beisswenger