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Kaum Reparaturdocks für Mega-Containerschiffe

04.10.2011 16:30 Uhr
Kaum Reparaturdocks für Mega-Containerschiffe
Für Großcontainerschiffe mit Stellplätzen für mehr als 12.500 TEU (Standardcontainer) mangelt es nach einer Bankenumfrage weltweit an Reparaturdocks
© Foto: Ceva

Die weltweiten Containerschiffe werden immer größer und brauchen Wartungs- und Reparaturdocks. Eine Marktlücke tut sich auf. Bei der Warenanlandung rückt Wilhelmshaven vor Hamburg in einer Bankenumfrage in den Blick

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Hamburg/Wilhelmshaven. Für Großcontainerschiffe mit Stellplätzen für mehr als 12.500 TEU (Standardcontainer) mangelt es nach einer Bankenumfrage weltweit an Reparaturdocks. 41 Prozent der von der Unicredit Bank (München) befragten Linien- und Trampreedereien, Klassifikationsgesellschaften und Händler sind der Auffassung, dass es weltweit nicht ausreichend Werftkapazitäten für das Überholen dieser Mega-Liner gibt, teilte das Geldinstitut am Dienstag in Hamburg mit. Wo Wartung und Reparatur erfolgen sollen, ist den meisten klar: 82 Prozent bevorzugen China vor Singapur und Japan. Docks in Deutschland hält fast die Hälfte der Befragten für diese Aufgaben für zu teuer.

Die von Unicredit befragten Reedereien repräsentieren rund 65 Prozent der Tonnage über 12.500 TEU. Den Angaben zufolge kommen rund 170 Großcontainerschiffe in den nächsten Jahren in Fahrt. Die dänische Reederei Maersk hat die größten 20 Exemplare mit je 18.000 TEU in Korea bestellt. Das erste soll nach Firmenangaben im Juli 2013 ausgeliefert werden.

Das Problem für Wartung und Reparatur: Die neuen Schiffe sind bis zu 400 Meter lang und 59 Meter breit. Zum Vergleich: Das Reparaturdock Elbe 17 von Blohm+Voss in Hamburg hat 351,2 Meter Länge und 59,2 Meter Breite. Zwar sehen auch mehr als 40 Prozent der Befragten bezüglich der Überholung keine Probleme auftauchen. Jedoch fehlten auch Erfahrungen mit diesem Schiffstyp, sagte Joachim Flecks von der Schifffahrtssparte des Geldinstituts. Und fast ein Fünftel habe sich mit dieser Thematik überhaupt noch nicht befasst. Ein Drittel befürchtet zudem, dass qualifizierte Werftarbeiter beispielsweise für das Schweißen des festen Stahls fehlen.

Noch ein Aspekt hat sich beim 6. Trendbarometer des Geldinstituts erstmals gezeigt. Die Reedereien, die die Großtransporter zwischen Asien und Europa einsetzen wollen (77 Prozent), würden vor allem Rotterdam (92 Prozent) anlaufen. An zweiter Stelle wurde der Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven genannt (77 Prozent), der im August 2012 eröffnen soll. In der Hafenauswahl liegt er vor Hamburg und Bremerhaven mit jeweils 69,2 Prozent.

"Die Reeder beziehen in ihre Wahrnehmung Wilhelmshaven mit ein", sagte der Manager - auch wenn es noch keine festen Pläne gebe. Er glaube zwar nicht, dass Wilhelmshaven Hamburg den Rang ablaufen könne. Nötig sei schließlich auch eine gut funktionierende Anbindung des Hafens an das Hinterland. Aber: "Die Elbvertiefung muss einfach kommen", ergänzte Flecks. (dpa)

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