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Interview: Stückgutkooperationen ILN und Star fusionieren

13.06.2019 10:50 Uhr
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Alexander Bauz, Geschäftsführer der Stückgutkooperation ILN
© Foto: ILN

Wie ILN und Star ihre Produktionsstrukturen zu einem starken Stückgutnetz zusammenführen wollen und wie es mit den Systemzentralen weitergeht, erklärt ILN-Geschäftsführer Alexander Bau im Interview mit der VerkehrsRundschau.

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Die beiden Stückgutkooperationen ILN und Star werden zum 1. Januar 2020 fusionieren. Warum?

Wir versprechen uns davon mehrere Vorteile. Wichtig ist uns, dass wir durch die Bündelung unserer Aktivitäten noch mehr Verdichtung schaffen – sowohl in den Hauptläufen als auch in der Fläche. Das hilft unseren Systempartnern nicht nur ihre Kosten im Hauptlauf, sondern auch in der Abholung und Zustellung zu reduzieren. Zudem versprechen wir uns durch die Fusion ein noch höheres Sendungsvolumen und eine höhere Auslastung der Lkws sowie eine höhere Abfahrtsdichte in unser europäisches Netz. Vor allem aber sichern wir das Stückgutnetz durch die Fusion noch besser ab – gegen etwaige Partnerausfälle mangels Nachfolger oder aufgrund eines Marktaustritts.

Dieser Erfolg steht und fällt aber mit dem Einverständnis Ihrer beider Systempartner.

Das ist richtig. Bislang haben aber alle Systempartner signalisiert, dass sie für die Fusion sind. Die Abstimmung erfolgt ja immer mit den Füßen, und bislang ist uns jeder treu geblieben. Die sind alle ganz heiß darauf, dass es weiter geht. Uns sprechen sogar schon Netzwerke in Europa an, die bei uns mit machen wollen.

Wie wird die Fusion konkret erfolgen?

Die beiden Systemzentralen von ILN, Sinzig/Rhein, und Star, Homberg/Efze, bleiben erhalten; ebenso die jeweiligen Gesellschaften. Wir wollen ja alle Mitarbeiter ja behalten. Gut möglich aber, dass wir die Aufgaben in den Systemzentrale fallweise neu aufteilen. Für die Fusion gründen wir nun eine neue GmbH mit  300.000 Euro Stammkapital, das jeweils zur Hälfte von ILN und Star eingebracht werden wird. Die neue GmbH wird also zu gleichen Teilen ILN und Star gehören. Geschäftsführer werden Jens Bottenhorn (bislang Star) und ich sein. Und in diese neue GmbH werden wir unsere beiden Netze einbringen – mit allen Partnern mit allen ihren Standorten. Für diesen Weg haben wir uns entschieden, weil unsere bisherige Rechtsform sehr unterschiedlich war: ILN firmierte ja bislang als Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) und Star als GmbH.

Wie lösen Sie das Problem Ihrer bislang unterschiedlichen Produktionssysteme?

Wir haben uns vorerst für ein kombiniertes Netz entschieden. Star behält sein Zentralhub in Homberg/Efze sowie sein Regionalhub in Wunstorf, während ILN die 20 Transshipment-Points (TSPs) beibehält. Für die Systempartner ist dies die beste Lösung. Jeder kann nun die Variante wählen, die für ihn betriebswirtschaftlich sinnvoll ist: Der eine bevorzugt die Abwicklung über die TSPs, der andere die Abwicklung über das Zentralhub. Im Schnitt kann jeder Systempartner aber davon ausgehen, dass er nicht mehr als 31 Kilometer im Nachlauf hat – mit hoher Auslastung und vielen Stopps. Unabhängig davon erstellen wir gemeinsam aktuell eine Netzwerk-Studie über den finalen Zuschnitt des Netzes in Zukunft.

Auf welche Größe wächst Ihr künftiges Netz?

Das Netzwerk von Star umfasst bislang 90 Systempartner, während für ILN in Deutschland 150 und in Europa 70 Systempartner tätig sind. Nach der Fusion wird unser Netz in Deutschland insgesamt 200 und in Europa 80 Systempartner umfassen – mit einem Gesamtumsatz von 120 Millionen Euro. Und schon ab der zweiten Jahreshälfte können die Star-Systempartner in das Europa-Netz von ILN einspeisen, während die ILN-Partner die Hub-Verkehre von Star nutzen können. Die entsprechende IT-Schnittstelle wird ab 1. Juli 2019 allen zur Verfügung stehen. Und dann macht es keinen Unterschied mehr, in welches Netzwerk der einzelne Systempartner einspeist – er hat überall die gleichen Services.

Und unter welchen Markenname wird Ihr neues Stückgutnetz künftig auftreten?

Unser gemeinsames Netz soll zum 1. Januar 2020 an den Start gehen. Und dafür werden wir auch unter einem neuen Markennamen auftreten. Ideen sind uns da jederzeit willkommen. Es sollten aber auf jeden Fall die Begriffe „Europa“ und „System“ darin enthalten sein.

Das Interview führte VerkehrsRundschau-Redakteurin Eva Hassa

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