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Interview: "Deshalb sind wir Teil der Fair-Truck-Initiative"

05.03.2018 09:42 Uhr
Sandra Ludwig
Sandra Ludwig, die Geschäftsführerin der TKS Ludwig, setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen der Lkw-Fahrer ein
© Foto: Transport- und Kombiservice Jürgen Ludwig

Im Interview mit der VerkehrsRundschau erklärte TKS Ludwig-Geschäftsführerin Sandra Ludwig, welchen Mehrwert sie sich durch das Fair-Truck-Siegel verspricht.

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VerkehrsRundschau: Welchen Mehrwert versprechen Sie sich durch das Fair-Truck-Siegel?

Geschäftsführerin der TKS Ludwig, Sandra Ludwig: Fair Truck steht für faire Arbeitsbedingungen, eine faire Bezahlung der Fahrer und Transparenz. Wir wollen damit unseren Berufskraftfahrern ein Forum geben, sich miteinander auszutauschen und gleichzeitig auch an uns binden. In der Außenwirkung wollen wir mit dem Bekennen zu der Initiative ein Zeichen setzen und uns damit auch von anderen Transportunternehmen positiv absetzen. Uns ist aber als Unternehmen noch wichtiger, dass unsere Fahrer durch das Siegel das Gefühl vermittelt bekommen, dass sie sich mit jedem Anliegen an uns wenden können. Wir wollen, dass sich die Fahrer respektiert und anerkannt fühlen und vielmehr noch, dass wir loyal hinter unseren Fahrern stehen.

Es ist oft mit einem Siegel alleine nicht getan. Welche weiteren Maßnahmen treffen Sie, um den Fahrerberuf attraktiver zu machen?

Als Familienunternehmen legen wir besonders Wert darauf, mit unseren Fahrern einen kontinuierlichen Austausch über die täglichen Themen zu pflegen. Dazu gehört auch, dass sich unsere Fahrer wohlfühlen und in harmonischer Atmosphäre ihre Anliegen kommunizieren können. Wir versuchen individuell auf jeden einzelnen Fahrer einzugehen und für ihn die bestmöglichen Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Wie kam das Siegel bei den Fahrern an?

Wir haben unseren Fahrern offen davon berichtet, dass wir uns als Unternehmen an dieser Initiative beteiligen. Die Reaktion unserer Fahrer war positiv, aber auch gleichzeitig kam die Frage „Warum machen wir das?“ Denn sie seien doch bei uns sehr zufrieden. Grundsätzlich ist es aber wichtig, dass die Bewertungen der Fahrer nicht nur Auskunft über die Arbeitsbedingungen des jeweiligen Transportunternehmens geben, sondern damit die Fahrer auch künftig über die jeweiligen Auftraggeber der Transportleistungen berichten können. Nur so schafft man langfristig eine Transparenz entlang der Arbeitsleistung der Fahrer.

Haben Sie schon Bewertungen erhalten?

Ja und zwar ausnahmslos positive.

Fair Truck ist eine Initiative aus dem Gewerbe fürs Gewerbe. Wäre es nicht mal Zeit für die Politik aktiv sich gegen den Fahrermangel einzusetzen?

Eine effiziente Maßnahme um dem Fahrermangel entgegen zu wirken wäre, wenn von staatlicher Seite eine Subvention der Lkw-Führerscheine erfolgen würde. Die sehr kostspielige Ausbildung hält viele Interessierte ab, den Beruf als Fahrer zu erlernen. Als mittelständisches Unternehmen hat man nur begrenzte Möglichkeiten, in den Nachwuchs zu investieren und als Anreiz die Kostenübernahme für einen Lkw-Führerschein zu übernehmen. Außerdem sollte auch seitens der Arbeitsagenturen das Angebot an Umschulungsmaßnahmen ausgebaut werden.

Glauben Sie, dass das Siegel etwas ändern wird?

Um den Fahrermangel zu beheben, bedarf es vieler Stellschrauben. Die Fair-Truck-Initiative ist dabei ein weiterer neuer Baustein, um Bewegung in den Markt zu bringen. Je mehr Unternehmen sich dieser Initiative anschließen, desto mehr wird sich die vielseitige Arbeitsleistung eines Fahrers widerspiegeln. Wir sind davon überzeugt, dass sich so die Attraktivität des Berufes Berufskraftfahrer verbessern wird. Wir wollen als Familienunternehmen ein Zeichen setzen und damit zeigen, dass für uns jeder Fahrer wichtig ist und wir alles dafür tun, ein harmonisches Miteinander zu forcieren.

Das Unternehmen

TKS Ludwig ist seit Anfang des Jahres aktives Mitglied der Fair-Truck-Initiative. Der Familienbetrieb zählt 75 Angestellte und verfügt über einen eigenen Fuhrpark von 50 Fahrzeugen, darunter Jumbo-Wechselbrückenzüge sowie Sattelzugmaschinen und Auflieger. (stm)

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