Interview der Woche

Andreas Marquardt wurde am 7. Juli 1961 in Cochem an der Mosel geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften begann er 1991 seine berufliche Laufbahn. Seit 2009 ist er Präsident des Bundesamts für Güterverkehr (BAG). Nachgefragt bei Interview der Woche Wie haben Sie am 1. Oktober geschlafen? Tausende Transporteure sind Anfang des Monats länger wach geblieben, um gleich in den ersten Stunden nach Beginn der Antragsfrist für die Förderprogramme des BAG staatliche Zuschüsse für 2013 zu beantragen. Wie haben Sie in der Nacht zum 1. Oktober 2012 geschlafen, Herr Marquardt? Ich gebe zu, dass mein Schlafdefizit nach dieser Nacht recht ausgeprägt gewesen ist. Wie viele Transporteure, die ihre Anträge persönlich in Köln abgegeben haben, war auch ich länger wach, um sie in Empfang zu nehmen. Allein innerhalb der ersten 20 Minuten nach Mitternacht sind auf diesem Weg etwa eintausend Anträge eingetroffen. In den Morgenstunden des ersten Antragstags ist die Technik des BAG zeitweise in die Knie gegangen. Woran hat es gelegen? Zunächst die gute Nachricht: Jeder Antrag, der am 1. Oktober 2012 übermittelt wurde, ist auch angekommen. Es sind keine Daten verlorengegangen. Uns hat besonders gefreut, dass das elektronische Verfahren verstärkt genutzt wurde. Am ersten Antragstag liefen rund 20 Prozent der Formulare über das Internet ein. Aber es stimmt schon, der Andrang war erheblich. Dadurch gab es zu Beginn der Bürozeiten Probleme beim Fax-eingang in Köln. Zudem klagten einzelne Internetnutzer über Datenstau. Dies muss nun gründlich analysiert werden, damit wir diese Fehler künftig vermeiden können. Wie viele Anträge liegen inzwischen vor? Am ersten Tag sind schätzungsweise 10.000 Anträge für die beiden Förderprogramme „De-Minimis“ und „Weiterbildung“ eingegangen. Es gibt aber Unternehmen, die ihre Anträge sicherheitshalber über mehrere Kanäle stellen. Wie viele das diesmal waren, müssen wir noch prüfen. Bisher liegen insgesamt rund 15.000 Anträge für 2013 vor. Werden davon auch alle berücksichtigt? Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich derzeit noch nicht sagen kann, inwieweit das Geld für alle Antragsteller reicht. Wir sind momentan dabei, alle Anträge zu sichten und elektronisch zu erfassen. Ich schätze, dass wir in zwei Wochen eine belastbare Aussage treffen können, wie viele Fördermittel bisher beantragt worden sind. Haben Unternehmer, die jetzt einen Antrag stellen, noch Chancen auf die Förderung? Die Förderhöchstbeträge sind für 2013 zwar teilweise gesenkt worden, damit mehr Unternehmen staatliche Zuschüsse bekommen. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, einen Antrag zu stellen. Was an Geldern zur Verfügung steht, hängt davon ab, wie viele Unternehmen vor Jahresende ihre Verwendungsnachweise für die abgelaufene Förderperiode vorlegen. Alles, was in diesem Haushaltsjahr nicht abfließt, belastet unser Budget für 2013. Wir haben kürzlich insgesamt 9500 Unternehmen angeschrieben und hoffen nun, dass in den nächsten Wochen noch viele Unterlagen eintreffen. ❙❚■ André Gieße Ansturm auf Zuschüsse vom BAG Seit Monatsanfang können Güterkraftverkehrsunternehmen wieder staatliche Beihilfen beantragen, die nach dem Windhundverfahren ausgezahlt werden. Gleich am ersten Tag der Antragsfrist für die Förderperiode 2013 gingen beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) rund 10.000 Anträge ein. Weil die Mittel aus den Förderprogrammen „De-Minimis“ und „Weiterbildung“ gefragt sind, kam es in der Nacht auf den 1. Oktober 2012 vereinzelt zum Datenstau. Einige Transporteure fuhren sogar nach Köln, um dort persönlich ihren Antrag abzugeben. ag um was es geht