Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Prozent gestiegen. In Deutschland wurden in den ersten sechs Monaten 2025 insgesamt 8253 Insolvenzen von registerlich eingetragenen Unternehmen registriert, so eine aktuelle Analyse von Dun & Bradstreet. Insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen würden durch die wirtschaftliche Schwächephase zunehmend unter Druck geraten.
Schwache Konjunktur und begrenzte Finanzierungsmöglichkeiten
„Viele Unternehmen agieren weiterhin in einem herausfordernden Umfeld“, sagte Stefan Kuhlmann, Executive Director Sales bei Dun & Bradstreet Deutschland. „Die schwache Konjunktur, hohe Kosten und begrenzte Finanzierungsmöglichkeiten treffen vor allem Betriebe, deren finanzielle Reserven in den vergangenen Krisenjahren aufgebraucht wurden. Ohne grundlegende wirtschaftliche Impulse ist mit keiner raschen Entspannung zu rechnen.“
Logistikbranche verzeichnet weniger Insolvenzen
Beim Blick auf die einzelnen Branchen, zeige sich, dass bei den Insolvenzen im Autogewerbe
(+28 Prozent) und im Maschinenbau (+27 Prozent) besonders hohe Zuwächse zu verzeichnen waren. Ebenfalls überdurchschnittlich betroffen waren die Unterhaltungs- und Freizeitindustrie (+12 Prozent), das Gastgewerbe (+11 Prozent), Architekten sowie das Baugewerbe (jeweils +8 Prozent). Andere Branchen verzeichneten hingegen rückläufige Insolvenzzahlen, darunter auch der Landverkehr und die Logistikbranche (-8 Prozent), der Einzelhandel (-4 Prozent) sowie Personalvermittler (-3 Prozent).
Starke Unterschiede zwischen den Bundesländern
Auch regional zeigten sich Unterschiede bei der Entwicklung der Insolvenzen. Die größten relativen Zuwächse wurden in Sachsen-Anhalt (+32 Prozent), Sachsen (+18 Prozent) und Brandenburg (+17 Prozent) verzeichnet. Auch Schleswig-Holstein meldete mit einem Plus von 13 Prozent einen überdurchschnittlichen Anstieg. Rückläufige Zahlen gab es hingegen in Bremen (-21 Prozent) und Hamburg (-12 Prozent). In Baden-Württemberg und Berlin gingen die Insolvenzen jeweils um 2 Prozent zurück, in Nordrhein-Westfalen um 1 Prozent.