-- Anzeige --

DIHK: US-Zollpolitik trifft deutsche Wirtschaft bereits jetzt

25.07.2025 14:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ein Container ist in zwei Teile gerissen, einer mit EU-Flagge, einer mit USA-Flagge
Sollte die Unsicherheit rund um die US-Zollpolitikanhalten, drohen laut DIHK Exporteinbußen für die deutsche Wirtschaft
© Foto: tanaonte/ AdobeStock

Die verschärfte US-Zollpolitik trifft die deutsche Wirtschaft aus Sicht der Deutschen Industrie- und Handelskammer schon jetzt mit voller Wucht und es drohen weitere Folgen.

-- Anzeige --

„Die Belastungen dürften sich in den kommenden Wochen noch weiter verschärfen“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier der „Deutschen Presse-Agentur“. Mit Blick auf Exporteinbrüche in die USA seit der Ankündigung neuer US-Zölle Anfang April sprach Treier von einem deutlichen Alarmsignal. Sollte die Unsicherheit rund um die US-Zollpolitik weiter anhalten, „drohen der deutschen Industrie monatliche Exporteinbußen von bis zu einer Milliarde Euro“, so Treier. Besonders im Fokus stünden neben der Automobilbranche jene Industrien, die direkt oder indirekt von den 50-prozentigen Zöllen auf Stahl und Aluminium betroffen sind.

Starker Eingriff in die Lieferketten

„Die Maßnahme greift tief in die industriellen Lieferketten ein – Maschinenbau, Möbelhersteller, Produzenten von Fitnessgeräten oder Werkzeugen: Viele dieser Produkte enthalten Stahl und Aluminium und geraten dadurch ins Visier der Handelspolitik“, sagte Treier. Bis zum 1. August, dem Stichtag für eine mögliche Erhöhung des Basiszollsatzes auf 30 Prozent, stehe für zahlreiche Branchen viel auf dem Spiel, so Treier. „Es geht um Verlässlichkeit, Marktzugänge und den wirtschaftlichen Spielraum vieler Betriebe.“

EU und USA verhandeln über Zölle

Die EU und die USA versuchen eine weitere Eskalation im Zollkonflikt zwischen den beiden Handelsmächten zu verhindern. US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, dass er ab dem 1. August neue Zölle einführen will und die EU vor Gegenmaßnahmen gewarnt. Seit dem 9. April gilt ein „Basiszoll“ für EU-Importe in Höhe von zehn Prozent. Auf Stahl- und Aluminiumerzeugnisse gilt laut DIHK seit dem 12. März ein sektoraler Zollsatz von 25 Prozent, der am 4. Juni auf 50 Prozent erhöht wurde. Weitere Zölle in Höhe von 25 Prozent gelten seit dem 3. April auf Autos und seit dem 3. Mai auf ausgewählte Autokomponenten.

Wettbewerbsfähigkeit auf dem US-Markt in Gefahr

„Aus Sicht der deutschen Wirtschaft ist der ideale Ausgang des aktuellen Zollstreits klar: ein umfassendes Abkommen, das wechselseitige Zölle in allen Wirtschaftsbereichen vollständig abschafft“, so Treier. „Gleichzeitig gilt: Ein No-Deal-Szenario, also der vollständige Verzicht auf eine Einigung, wäre für unsere Wirtschaft hochproblematisch. Wenn auf deutsche Industrieprodukte – etwa aus der Automobilbranche oder dem Maschinenbau – dauerhaft Zölle von 30 Prozent erhoben werden, ist die Wettbewerbsfähigkeit im US-Markt kaum zu halten.“

-- Anzeige --

HASHTAG


#DIHK

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --
KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --
WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.