Der europäische Straßengüterverkehr steht vor einem tiefgreifenden Wandel.
Eine neue Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) prognostiziert, dass bis 2030 das Laden über Nacht die primäre Lademethode für batterieelektrische Lkw sein wird.
Ultraschnelle Megawatt-Ladegeräte sollen etwa 15 % des gesamten Strombedarfs abdecken.
Prognostizierter Ladebedarf
Die Studie schätzt, dass die EU bis 2030 4.000 bis 5.300 öffentliche Megawatt-Ladegeräte benötigt, um die wachsende Elektro-Lkw-Flotte zu unterstützen.
Die Ladeleistung wird zwischen 22 und 28 Gigawatt (GW) liegen – dies entspricht 150.000 bis 175.000 privaten Ladestationen sowie 60.000 bis 80.000 öffentlichen Stationen.
Langstreckenfahrten könnten ultraschnelle Megawatt-Ladegeräte erfordern, doch die meisten Ladevorgänge werden über Nacht auf Betriebshöfen und Rastplätzen stattfinden.
Die Studie zeigt außerdem, dass größere Batterien zukünftiger Lkw den Bedarf an Megawatt-Ladegeräten um rund 40 % reduzieren könnten.
Politische Empfehlungen
Die Autoren schlagen vor, den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen, etwa durch:
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Vereinfachte Genehmigungsverfahren,
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Befähigung der Netzbetreiber zu vorausschauenden Investitionen,
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Strategische Standortplanung für Ladegeräte.
Ausblick
Dr. Hussein Basma, Senior Researcher am ICCT, betont: „Batterieelektrische Lkw werden das Rückgrat einer emissionsfreien Frachtflotte Europas. Die wachsende Flotte erfordert einen ausgewogenen Aufbau der Ladeinfrastruktur – Betriebshöfe decken den Großteil, Megawatt-Ladegeräte bleiben zwar entscheidend, sind aber zahlenmäßig begrenzt.“
Die Studie liefert damit konkrete Handlungsoptionen für Industrie und Politik und unterstützt die Planung eines effizienten Ladeinfrastruktur-Netzes in der gesamten EU.