Heilbronn. Der Heilbronner Hafen ist der drittgrößte Binnenhafen in Baden-Württemberg und der siebtgrößte in Deutschland. Hafendirektor Wolfgang Feger ist überzeugt: „Den schriftlichen Zuschussbescheid erwarten wir noch in diesem Monat“. In einem Jahr soll dann mit dem Bau des Terminals begonnen werden, bis Mai 2009 ist mit der Fertigstellung zu rechnen. „Wir bauen ein zweites Standbein, um unseren Hafen wirtschaftlich abzusichern. Gleichzeitig wird der Mittel- und Langstreckenverkehr deutlich entlastet“, so Feger. 32 Prozent von rund 400 befragten Unternehmen in der Region Franken hätten Interesse an einer Nutzung gezeigt, sagte Feger. Man habe darum so geplant, dass über 50.000 Container umgeschlagen werden können. Zusammen mit dem Terminal wird eine Schiffsanlegestelle für 135-Meter-Schiffe und ein Bahnanschluss gebaut. Im ersten Bauabschnitt sind 22.600 Quadratmeter geplant. Vorgesehen ist dann später eine Erweiterung um 45.000 Quadratmeter. In Mannheim, dem größten Binnenhafen in Baden-Württemberg, hat man mit Container-Terminals für Rhein und Neckar bereits seit 1968 Erfahrungen. Dort ist man dabei, so Hafendirektor Roland Hörner, das Terminal zu erweitern. Acht Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Auch hier wird der Bund mit maximal 85 Prozent die Kosten bezuschussen. Hörner sagt: „In Baden-Württemberg haben wir das älteste Terminal mit einem Containerumschlag von 1,3 Millionen Tonnen. Jetzt werden wir das Terminal auf 14.000 Quadratmeter erweitern“. Mit einem Container-Terminal kann auch der Stuttgarter Hafen aufwarten. Dort werden rund 29.000 Container umgeschlagen. Heilbronn wird oftmals als Hauptstadt der Neckarschifffahrt bezeichnet. Sicherlich hat dieser Ruf mit der Umschlagsmenge auf dem Neckar zu tun. In Heilbronn werden mit 4,6 Millionen Tonnen 55 Prozent des Neckar-Jahresumschlages realisiert. Mit dem Heilbronner Modell arbeiten schon einige Häfen. Dabei wird das Hafengelände, das in Heilbronn der Stadt gehört, als Grundstück verwaltet und an dort tätige Unternehmer vermietet. Das Heilbronner System hat sich außer beim Karlsruher Hafen, der Nummer Zwei in Baden-Württemberg, auch der Hafen in Mannheim zu eigen gemacht. Das Geschäft im Heilbronner Hafen ist auch abhängig von klimatischen Veränderungen. So wird in Heilbronn hauptsächlich Kohle und Salz umgeschlagen. Wolfgang Feger: „Allein in diesem Jahr mit dem milden Winter haben wir im Gegensatz zum letzten Winter rund 200.000 Tonnen weniger umgeschlagen“.
Heilbronn baut Container-Terminal am Neckar
Ein vom Bund mit finanziertes Container-Terminal wird den Heilbronner Hafen stärken. Aus Berlin kam mündlich grünes Licht, das 9,6 Millionen Euro teuere Vorhaben mit bis zu 85 Prozent zu bezuschussen.