Hamburger Hafen: HHLA startet Pilotprojekt mit erstem Wasserstoff-Carrier

29.09.2025 11:16 Uhr | Lesezeit: 2 min
HHLA testet Wasserstoff-Van-Carrier am Container Terminal Tollerort
Der neue Van-Carrier füllt Wasserstoff direkt an der eigens errichteten Tankstelle am Terminal Tollerort
© Foto: Vincent Wolff / HHLA

Die HHLA testet am Container Terminal Tollerort erstmals einen wasserstoffbetriebenen Van-Carrier. Das Projekt soll zeigen, ob Brennstoffzellen in der Hafenlogistik eine Alternative zu Diesel- und Hybridantrieben darstellen. Die erste Bilanz zur Umschlagleistung fällt dabei positiv aus.

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) setzt nach eigenen Angaben erstmals einen Van-Carrier mit Wasserstoffantrieb ein. Entwickelt wurde das Gerät von Konecranes.

Am Container Terminal Tollerort (CTT) läuft der Praxistest im Rahmen des Innovationsclusters Clean Port & Logistics (CPL). Eine Brennstoffzelle versorgt den Van-Carrier emissionsfrei mit Energie. Erste Erfahrungen zeigen, dass das Fahrzeug die gleiche Umschlagleistung wie die Hybridversion erreicht.

Modulares Antriebskonzept: Hybrid-, Elektro- oder Wasserstoffbetrieb

Eine Besonderheit liegt laut HHLA im modularen Antriebskonzept: Das System lässt sich mit wenigen Anpassungen auf Hybrid-, Elektro- oder Wasserstoffbetrieb umrüsten. Den Wasserstoff tankt das Gerät direkt am CTT an einer neu eingerichteten Tankstelle. Dabei ähnelt der Vorgang dem üblichen Ablauf bei fossilen Brennstoffen, sodass sich bestehende Prozesse leicht integrieren lassen. Parallel dazu entwickelt die HHLA Schulungen, um den Umgang mit der Technik langfristig zu verankern.

Stimmen von HHLA und Konecranes

„Mit diesem Pilotprojekt zeigen wir, dass Wasserstoffantriebe auch im Schwerlastbereich eine echte Alternative darstellen“, sagt Dr. Volker Windeck, Leiter Wasserstoffprojekte der HHLA. „Die Technik erreicht das Leistungsniveau konventioneller Antriebe und arbeitet dabei vollständig emissionsfrei.“

Hubert Foltys, Leiter des Geschäftsbereichs Van-Carrier bei Konecranes, ergänzt: „Wir sind dankbar für die Zusammenarbeit mit der HHLA bei der Erprobung des wasserstoffbetriebenen Konecranes Noell Van-Carrier. Wasserstoff ist eine äußerst vielversprechende Energiequelle, die der Welt enorme Vorteile bringen kann – allen voran CO2-Freiheit.“


Clean Port & Logistics bündelt Erfahrungen

Das Innovationscluster Clean Port & Logistics vereint über 40 Partnerunternehmen aus aller Welt. Gemeinsam wollen sie wasserstoffbetriebene Schwerlastfahrzeuge und Terminalgeräte schnell zur Marktreife bringen. Die Arbeitsgruppen befassen sich mit Betrieb, Sicherheit, Wartung, Betankung und Versorgung. Diese Konzepte werden nun unter realen Bedingungen am CTT getestet.



HHLA-Ziel: Klimaneutralität bis 2040

Das Projekt erhält laut HHLA rund drei Millionen Euro Förderung aus dem Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Koordinator ist die NOW GmbH, die Umsetzung übernimmt der Projektträger Jülich (PtJ).

Die HHLA verfolgt mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie „Balanced Logistics“ das Ziel, bis 2040 konzernweit klimaneutral zu arbeiten. Dazu setzt das Unternehmen auf die Elektrifizierung seiner Anlagen und Geräte in Europa. Wasserstoff soll künftig eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung der Logistik spielen.


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