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Gutachten: Probleme bei Schwertransporten

15.11.2012 10:56 Uhr
Gutachten: Probleme bei Schwertransporten
Marode Brücken und viele Baustellen beeinträchtigen Schwertransporte
© Foto: ddp/Scandlines

Eine Studie im Auftrag der IHK Siegen zeigt viele Hemmnisse bei der Durchführung von Schwertransporten auf, allen voran die marode Infrastruktur.

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Siegen. Viele Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus haben laut der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) immer größere Schwierigkeiten, ihre schweren Maschinen und Anlagen von den Produktionsstätten zu ihren weltweiten Kunden zu transportieren, da hohe Gewichte und überdimensionale Abmessungen die Unternehmen vor fast unlösbare Probleme stellen. Im Auftrag der IHK hat Professor Steinbrecher vom Lehrstuhl für Stadt- und Verkehrsplanung an der Universität Siegen ein kürzlich veröffentlichtes Gutachten erstellt, das die Ursachen für die Schwierigkeiten der Schwertransporte untersucht und Lösungsansätze aufführt.

Die ersten Kilometer sind die schwierigsten

Dem Gutachten zufolge gibt es drei wesentliche Ursachen für die Probleme von Schwertransporten in der Region: Die Verkehrsinfrastruktur, die langen Genehmigungsverfahren und die oft unkoordinierten Baustellen. Als einen Lösungsvorschlag wird im Gutachten die vorrangige Berücksichtigung der Belange der Groß- und Schwertransporte als Bewertungskriterium der Bundesverkehrswegeplanung genannt. Damit soll erreicht werden, dass die maroden Brücken, die heute auf ganzer Länge für Schwertransporte über 60 Tonnen nicht mehr zur Verfügung stehen, vorrangig instandgesetzt werden. Darüber hinaus schlägt Steinbrecher im Gutachten vor, zwischen den Firmensitzen relevanter Unternehmen und den nächstgelegenen Autobahnanschlüssen Hauptrouten für Schwertransporte zu definieren, die in Zukunft bei dem Ausbau und bei der Erhaltung bevorzugt behandelt werden sollen. Laut der IHK Siegen sind die ersten hundert bis hundertfünfzig Kilometer aus der Region heraus bis zu leistungsfähigen Autobahnen oder bis zu den nächsten Binnenhäfen besonders problematisch.

Um Probleme durch Baustellen zu minimieren rät Steinbrecher, vorhandene Informationen zu Baustellenaktivitäten besser nutzbar zu machen. Dazu müsse die Datenpflege und der Datenaustausch über Zuständigkeitsgrenzen hinweg deutlich verbessert werden.

Genehmigungsverfahren zu aufwändig

Verbesserungsvorschläge hat Steinbrecher auch bei den Genehmigungsverfahren. Mit einer Geo-Informationssystem basierten Fahrtwegbeschreibung könnten Streckendaten direkt in das Prüfsystem der Straßenbaubehörden übernommen werden. Außerdem regt er an, die Erlaubnis- und Genehmigungsbehörden dadurch zu entlasten, dass das Genehmigungsverfahren privatisiert wird. Steinbrecher spricht sich außerdem dafür aus, eine zentrale Koordinierungs- oder Stabsstelle für das Thema „Großraum- und Schwertransporte“ einzurichten, die bei den Bezirksregierungen verankert werden könnte.

Eine Kurzfassung der Studie zum Thema Schwertransporte kann bei der IHK Siegen heruntergeladen werden. (bw)

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