Das Cologne Bonn Cargo Center (CBCC) soll laut einer Meldung von Cargo Forwarder Global demnächst von Fiege übernommen werden. Damit endet der Vertrag mit dem bisherigen Betreiber dnata, der sein Frachtabfertigung am Flughafen Köln/Bonn (CGN) zum 31. Dezember 2025 einstellt.
Verhandlungen sind weit fortgeschritten
Etwa die Hälfte der rund 12.000 m² großen Frachthalle soll nach Angaben von CargoForwarder Global an Fiege gehen. Für den verbleibenden Teil komme demnach ein weiterer Betreiber in Betracht, wie es aus informierten Kreisen heißt. Die Vertragsgespräche zwischen Fiege, dnata und dem Flughafen seien weit fortgeschritten. Zudem gebe es erste Personalplanungen. Als möglichen Leiter des künftigen CBCC nennt eine Quelle Christian Bieseke (Vorstandsmitglied des Verbands der Air Cargo Abfertige Detuschland). Voraussetzung sei die endgültige Vertragsunterzeichnung, die für die kommende Woche erwartet werde.
dnata zog 2022 ins CBCC ein – nun der Rückzug
dnata hatte 2022 mit der Übernahme von Wisskirchen Handling Services den exklusiven Betrieb des 12.000 m² großen CBCC übernommen. Das Unternehmen wollte die Frachtlogistik am Flughafen Köln/Bonn weiter ausbauen und rund 20 Airlines abfertigen. Obwohl dnata kurzfristig neue Verträge schloss – darunter mit einer großen internationalen Frachtairline – erreichte das Geschäft nicht das erwartete Volumen. Mehrere Airlines verlegten ihre Frachtverbindungen von Köln an andere europäische Standorte.
Der rückläufige Verkehr führte laut Branchenberichten zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten für dnata und letztlich zur Entscheidung, das Engagement am CGN zu beenden.
Fiege bringt Cargo-Erfahrung mit
Fiege übernimmt laut CargoForwarder Global bereits Luftfrachtabfertigung am Flughafen Frankfurt. Kommt der Vertrag mit Köln/Bonn zustande, könnte das Unternehmen diese Erfahrung in das CBCC einbringen. Branchenkreise hoffen, das dies den Standort für Airlines und Verlader wieder attraktiver machen könnte.
Für den Teil des CBCC, der nicht an Fiege gehen soll, werden nach Informationen aus dem Umfeld bereits weitere mögliche Betreiber in Betracht gezogen. Mit der Entscheidung für den zweiten Cargo Dienstleister lässt sich auch erst mehr über die künftige Strategie sagen. Der Ausgang der Gespräche dürfte entscheidend dafür sein, ob das Cargo Center in seiner bisherigen Form bestehen bleibt oder sich die Struktur des Frachtstandorts verändert.