Der frühere Bundesverkehrsminister Günther Krause wollte Mitte der neunziger Jahre Bau- und Investitionsvorhaben in Ostdeutschland in dreistelliger Millionenhöhe von der Weltbank fördern lassen. Als Finanzpartner versuchte der heute 48-jährige Christdemokrat damals die Deutsche Bank zu gewinnen. Dies erklärte ein Manager der Bank vor dem Rostocker Landgericht. Das Institut habe sich jedoch wegen erheblicher Bedenken nicht auf das Projekt eingelassen. Krause muss sich wegen Untreue, Betruges und Steuerhinterziehung verantworten. Als Kreditvolumen war 1993/94 eine Summe von etwa knapp 133 Millionen Euro im Gespräch. Um die Ernsthaftigkeit des Vorhabens zu untermauern, legte Krause damals Garantieerklärungen renommierter "First Class Banks" vor. Diese hätten sich aber als "dilettantisch" herausgestellt, sagte der 54-jährige Bankangestellte. Damals sei der Handel mit Garantieerklärungen namhafter Banken, die quasi als Bürgschafts- und Qualitätsbeleg für Projekte dienen, sehr beliebt gewesen. "Nur ein Kenner konnte sehen, ob die Garantieerklärungen echt sind." Allerdings sei ihm sehr schnell klar gewesen, dass eine Förderung durch die Weltbank nicht in Frage komme. "Die Weltbank hat sich bei ihrer Förderung nur auf echte Entwicklungsländer beschränkt", sagte der Manager, der in diesem Zusammenhang auch auf Projekte in Ost- und Mitteleuropa verwies. Krause wollte erreichen, dass diese Förderung auf die neuen Bundesländer ausgedehnt wird. (tw/dpa)
Ex-Verkehrsminister Krause wollte Weltbank-Gelder
Christdemokrat wollte Deutsche Bank als Finanzpartner gewinnen