Trotz einer weltweit angespannten wirtschaftlichen Lage rechnet die Prüfgesellschaft Dekra im Jahr 2025 mit stabilen Geschäftsverläufen. Das Unternehmen geht von einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich aus und erwartet ein Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Zwischen Januar und Oktober erzielte Dekra im Kerngeschäft bereits ein Umsatzwachstum von rund vier Prozent. Konkrete Angaben zum Ergebnis machte das Unternehmen jedoch nicht.
Die wirtschaftliche Entwicklung wurde laut Dekra unter anderem durch geopolitische Risiken und schwache Rahmenbedingungen in mehreren europäischen Ländern beeinträchtigt. Im Fahrzeugprüfsegment habe man sich dennoch behauptet und mehr als 32 Millionen Prüfungen durchgeführt. Auch die Nachfrage in den Bereichen Nachhaltigkeit sowie digitale Sicherheit sei weiter gestiegen.
Dekra-Chef Stan Zurkiewicz erklärte, dass das Jahr 2025 das Unternehmen vor zahlreiche Herausforderungen gestellt habe. Dennoch habe Dekra seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Die ursprünglich angestrebten Ziele wird der Konzern jedoch voraussichtlich nicht vollständig erreichen. Im Frühjahr war das Management noch von einem Gewinnzuwachs ausgegangen. Eine Prognose für das Jahr 2026 gab Zurkiewicz nicht ab.
100 Jahre Dekra – Entwicklung eines Prüfkonzerns
Dekra wurde vor genau einem Jahrhundert mit dem Ziel gegründet, die Sicherheit im Straßenverkehr durch Fahrzeugüberprüfungen zu erhöhen. Heute zählt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge zu den weltweit größten Expertenorganisationen für Prüfung, Inspektion und Zertifizierung und baut seine Aktivitäten zunehmend in Zukunftsbereichen aus. Im Jahr 2024 beschäftigte die Gruppe rund 47.800 Mitarbeitende weltweit.
Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete Dekra ein Umsatzplus von 4,7 Prozent und erreichte fast 4,3 Milliarden Euro. Der Nachsteuergewinn belief sich auf 145,6 Millionen Euro, was einem Anstieg von nahezu 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den vergangenen Jahren zeigte der Umsatz des Konzerns eine kontinuierlich positive Entwicklung – einzig im Jahr 2020 wurde aufgrund der Corona-Pandemie ein Rückgang verzeichnet, der erste seit 16 Jahren.