„Wir unterstützen die Forderung der Monopolkommission an die zukünftige Bundesregierung, die Bundesanteile an der Deutschen Post in Höhe von aktuell rund 17 Prozent zu verkaufen“, sagte Marten Bosselmann, der Vorsitzende des Bundesverbands Paket- und Expresslogistik (BPEX). „Seit Jahren setzen wir uns dafür ein, dass der Bund seine Beteiligung an der Post aufgibt. Nur so kann die Regierung einen offensichtlichen Interessenkonflikt beenden: Sie genehmigt große Spielräume für Portoerhöhungen der Deutschen Post, so dass das Unternehmen hohe Gewinne einfahren kann und profitiert davon auch als Aktionärin.“
Laut Bosselmann wäre der Verkauf der Anteile ein „entscheidender Schritt, um klare Verhältnisse zu schaffen, den Wettbewerb auf den Postmärkten zu fördern und unabhängige Entscheidungen im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher zu ermöglichen“. Die durch den Verkauf generierten Einnahmen in Höhe „von acht bis neun Milliarden Euro könnten sinnvoll in unsere maroden Straßen, Brücken und Schienen investiert werden.“, so Bosselmann, der eine künftige Bundesregierung dazu aufrief, diese Chance unbedingt zu ergreifen.
Monopolkommission sieht erheblichen Reformbedarf
Die Monopolkommission hatte jüngst erklärt, es gebe in Deutschland und Europa einen „erheblichen Reformbedarf“. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen so setzen, dass „Unternehmen international wettbewerbsfähig sein können“. Die Monopolkommission sieht im Wettbewerb den „Schlüssel, um die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland und Europa wiederzuerlangen“. Die Monopolkommission machte neun wettbewerbspolitische Empfehlungen, die sie an die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger übermittelt hat, darunter war der Vorschlag, die Beteiligung des Bundes an der Deutschen Post und der Deutschen Telekom zu beenden.
Der Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX) vertritt die Interessen der Kurier-, Express- und Paketbranche (KEP) in Deutschland. Die gesamte Branche realisiert laut Verband in Deutschland derzeit jährliche Umsätze in Höhe von 26,5 Milliarden Euro, beschäftigt mehr als 260.000 Mitarbeiter und befördert circa 4,18 Milliarden Sendungen pro Jahr.