Neue Güterzugstrecke unter Nürnberg und Fürth: Bahn startet Großprojekt zur Entlastung des Personenverkehrs
Die Deutsche Bahn plant den Bau einer neuen Güterzugstrecke, die unter den Großstädten Nürnberg und Fürth verlaufen soll. Die rund 15 Kilometer lange Verbindung soll ab 2026 realisiert werden und den Bahnknoten Fürth deutlich entlasten. Derzeit laufen die Ausschreibungen für die Hauptbauleistungen, wie die Bahn mitteilte. Für zwei der drei Bauabschnitte – darunter auch der Tunnelbau – liegt bereits Baurecht vor.
Mehr Kapazität für Personenzüge auf der Bestandsstrecke
Ziel des Projekts ist es, den stark frequentierten Abschnitt zwischen Nürnberg und Fürth zu entlasten. „Die Umleitung der Güterzüge auf die neue Strecke schafft mehr Platz für Personenzüge auf der Bestandsstrecke – einer der zentralen Verkehrsadern Bayerns und der Schnellfahrstrecke München–Berlin“, heißt es in der Mitteilung der Bahn. Die neue Trasse soll die Pünktlichkeit und Qualität des Zugverkehrs im Großraum Nürnberg signifikant verbessern.
Lärmschutz im Fokus: Tunnelbau unter der A73
Ein Teil der neuen Strecke wird unter der Autobahn A73 verlaufen. Die Bahn betont, dass durch die unterirdische Führung der Lärm für Anwohner deutlich reduziert werden soll. In drei Informationsveranstaltungen sollen Bürgerinnen und Bürger über mögliche Auswirkungen wie Lärm- und Erschütterungsbelastungen aufgeklärt werden.
Historischer Bahnknoten mit Zukunftsperspektive
Nürnberg und Fürth haben eine besondere Bedeutung für den deutschen Bahnverkehr: 1835 wurde hier die erste Eisenbahnverbindung Deutschlands eröffnet. Bereits 1836 folgte der erste dokumentierte Gütertransport – mit zwei Fässern Bier. Mit dem neuen Projekt knüpft die Bahn an diese Tradition an und schafft gleichzeitig moderne Kapazitäten für den wachsenden Güterverkehr.