„Mit der Förderung der Betriebsphase setzen wir den nächsten großen Schritt für strombasierten, klimafreundlichen Kraftstoff“, sagte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) anlässlich der Übergabe eines Förderbescheids Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) im Ministerium. Mit rund 157 Millionen Euro fördert der Bund den Betrieb einer Forschungsanlage für strombasierte Kraftstoffe des DLR in Leuna. Die Technologieplattform Power-to-Liquid-Kraftstoffe (TPP) im Chemiepark Leuna befindet sich seit Oktober 2024 im Aufbau und soll 2028 eröffnet werden.
Betrieb von 2028 bis 2035 gesichert
Der Bund förderte bereits die Bauphase mit rund 130 Millionen Euro. Der nun überreiche Förderbescheid bezieht sich auf den Betrieb. Das Geld sichere den Forschungs- und Testbetrieb für den Zeitraum von 2028 bis 2035, teilte das Ministerium mit. Die TPP dient dem DRL zufolge dazu, Kraftstoffe zu optimieren sowie Technologien und Verfahren weiterzuentwickeln. Sie soll die gesamte Prozesskette sogenannter Power-to-Liquid-Kraftstoffe abbilden – von den Ausgangsstoffen über die Herstellung der Kraftstoffe bis hin zur Zertifizierung und Anwendung. Die Anlage werde über eine Kapazität von 2500 Tonnen pro Jahr verfügen und könne damit strombasierte Kraftstoffe in einem semi-industriellen Maßstab herstellen, hieß es.
Anlage in Leuna soll auch als Vorführmodell dienen
Für einen wirklichen Hochlauf von derartigen Kraftstoffen brauche es hingegen Anlagen mit einer Produktionskapazität von 50.000 bis 100.000 Tonnen, betonte ein Experte des DLR. Die Anlage in Leuna diene hier auch als mögliches Vorführmodell für potenzielle Kreditgeber für größere Projekte. Sie stehe sämtlichen europäischen Forschungseinrichtungen zur Verfügung. Power to Liquid bezeichnet das Verfahren, in dem synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) hergestellt werden durch die Gewinnung von Wasserstoff per Elektrolyse und die anschließende Synthese von Wasserstoff und Kohlendioxid.