Die Studie Mobilität in Deutschland (MID) 2023 liefert Daten für politische Entscheidungen rund um die Mobilität der Deutschen. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder sagte bei der Vorstellung der Studie: "Wir wollen Mobilität nach den Bedürfnissen der Menschen gestalten. Dafür müssen wir diese Bedürfnisse kennen und verstehen. Genau das leistet die MiD“. Besonders deutlich wird: Elektromobilität ist längst im Alltag angekommen. Elektroautos unterscheiden sich in Nutzung und Fahrleistung kaum noch von Verbrennern. Auch Pedelecs erweitern die Reichweite des Radverkehrs erheblich.
Zentrale Ergebnisse der Studie
- Elektroautos: Sie werden inzwischen auch für längere Strecken genutzt. Der Anteil von Fahrten über 30 Kilometer liegt bei 13 Prozent – nahezu identisch mit Verbrennern. Die durchschnittliche Jahresfahrleistung beträgt 14.600 km, leicht über dem Pkw-Durchschnitt von 13.700 km.
- Pedelecs: Ihr Bestand hat sich seit 2017 fast verdreifacht – von 50 auf über 140 pro 1.000 Personen. Mit ihnen werden täglich im Schnitt 14 km zurückgelegt, rund die Hälfte mehr als mit klassischen Fahrrädern.
- Auto insgesamt: Trotz eines leichten Rückgangs bleibt es das wichtigste Verkehrsmittel. 53 Prozent aller Wege und 73 Prozent aller Kilometer entfallen auf Pkw-Nutzung. Besonders im ländlichen Raum bleibt das Auto unverzichtbar.
- Öffentlicher Verkehr: Das Deutschland-Ticket hat die Nachfrage nach Bus und Bahn spürbar belebt. 16 Prozent der Befragten nutzen es regelmäßig, in Metropolen sogar ein Drittel. Auffällig: 32 Prozent der Fahrten mit dem Ticket sind Freizeitwege.
- Fuß- und Radverkehr: Der Fußverkehr hat deutlich zugelegt – von 22 auf 26 Prozent aller Wege. Täglich werden 113 Mio. Personenkilometer zu Fuß zurückgelegt. Radfahren erreicht 11 Prozent aller Wege und 117 Mio. Kilometer pro Tag, getrieben durch die wachsende Zahl an E-Bikes.
Hintergrund zur Studie
Die MiD ist die größte Untersuchung zur Alltagsmobilität in Deutschland. Zwischen Mai 2023 und Juni 2024 wurden über 218.000 Haushalte und rund 421.000 Personen befragt. Mehr als 60 regionale Partner waren beteiligt. Die Ergebnisse stehen anonymisiert zur Verfügung und unterliegen strengen Datenschutzregeln.
Die Studie wird seit 2002 regelmäßig durchgeführt, zuletzt 2017. Verantwortlich ist das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft, gemeinsam mit dem DLR-Institut für Verkehrsforschung, der IVT Research GmbH und infas 360 GmbH.