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Bremer Spediteure bemängeln Zustände im Seefrachtmarkt

27.04.2021 11:48 Uhr
Containerschiff
Die Fahrplanpünktlichkeit für Container liegt laut VBSp derzeit unter 40 Prozent
© Foto: Kara/Fotolia

Laut Verein Bremer Spediteure müssen Unternehmen größte Mühe aufwenden, um die Waren ihrer Kunden aus Industrie und Handel zu verschiffen. Die Liste der Probleme ist lang.

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Bremen. Der Verein Bremer Spediteure (VBSp) hat in einer aktuellen Pressemitteilung die derzeitige Situation beim Transport von Seefracht bemängelt. Laut Verein hätten die Reedereien vor einem Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie ihr Angebot verknappt. Als abzusehen war, dass die Nachfrage rasant steigen wird, konnten die Schiffe nicht im gleichen Maße zurück in Fahrt gebracht werden, so der Verein. Hinzu kämen große Staus in den Häfen vor der US-Westküste. Dort lägen an die 40 Containerschiffe und warten auf Abfertigung. Diese Schiffe und die darauf befindlichen Container fallen für weitere Transporte aus. Nun kam vor wenigen Wochen noch der Unfall im Suezkanal dazu. Die Sperrung des Kanals für eine Woche reiche aus, um die Situation noch einmal zusätzlich zu verschärfen.

Die Fahrplanpünktlichkeit liegt laut VBSp derzeit unter 40 Prozent. Die Spediteure müssen größte Mühe aufwenden, um die Waren ihrer Kunden aus Industrie und Handel zu verschiffen. Buchungsvorläufe von vier bis sechs Wochen seien keine Seltenheit. Und selbst dann könne es passieren, dass die Ware nicht auf das gebuchte Schiff verladen werden kann. Reedereien behielten sich zudem vor, bestätigte Buchungen noch kurz vor Schiffsabfahrt wieder zu stornieren. Erschwerend käme hinzu, dass weltweit ein eklatanter Mangel an Leercontainern herrsche. Es komme also immer wieder vor, dass Container erfolgreich für eine Abfahrt gebucht würden, aber keine Leercontainer zu erhalten seien. Acht von zehn Containern werden nicht pünktlich abgefahren, so der VBSp.

Kosten steigen immer weiter

Einige Reedereien bieten dem Verein zufolge an, für zusätzliche rund 1000 US-Dollar Seefracht die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass Container verladen werden. Eine Garantie gebe es aber nicht. Dabei hätten sich die Frachtraten in manchen Fahrtgebieten bereits mehr als verfünffacht, in der Spitze sogar verzehnfacht. Daneben berechnen die Reedereien immer neue und mehr Zuschläge, die die Transportkosten noch einmal erhöhen. Oliver Oestreich, Vorsitzender des Verein Bremer Spediteure, äußert Verständnis dafür, dass die Containerlinienreedereien Geld verdienen müssten. Über viele Jahre hätten die Reedereien Verluste in zweistelliger Milliardenhöhe angehäuft. „Aber momentan kommt es bisweilen zu starken Übertreibungen. Marktmechanismen versagen.“

Für die Mitarbeiter in den Speditionsunternehmen bedeute die schon seit Monaten anhaltende Situation in der Containerschifffahrt einen erheblichen Mehraufwand. Nahezu jeder Auftrag muss laut VBSp mehrfach angefasst werden. Bei der Stornierung einer Buchung beginnt die Arbeit wieder von vorn. Erschwerend komme hinzu, dass die Kundschaft zum Teil nicht verstehen mag, dass sie statt vormals beispielsweise 1800 US-Dollar nun 9000 US-Dollar zahlen soll und dann trotz langer Buchungszeiten die Verschiffung nicht klappt. (ja)

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