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Binnenschifffahrt: Niedrigwasser beeinträchtigt den Gütertransport

26.08.2022 08:47 Uhr | Lesezeit: 4 min
Niedrigwasser, Rhein
Niedrigwasserstände beeinträchtigen die Binnenschifffahrt auf dem wichtigen Wasserweg Rhein
© Foto: Thomas Frey/dpa/picture-alliance

Das Niedrigwasser des Rheins und vieler anderer Flüsse beeinträchtigt derzeit den Güterverkehr in der Binnenschifffahrt und erschwert die Aufrechterhaltung der Lieferketten.

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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, wurden von Januar bis Mai 2022 insgesamt 82,4 Millionen Tonnen Güter auf deutschen Binnenwasserstraßen transportiert. Der überwiegende Teil (86,3 Prozent oder 71,1 Millionen Tonnen) wurde ganz oder teilweise auf Deutschlands wichtigster Binnenwasserstraße, dem Rhein, befördert. Gut 18.000 Güterschiffe mit rund 20,6 Millionen Tonnen Gütern passierten dabei in den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 auch das Nadelöhr im Mittelrheintal. Der dortige Pegel in Kaub gilt als wichtiger Indikator für die Fahrwassertiefe im Rhein.

Bevor die Trockenheit mit Beginn des Sommers einsetzte, war die Beförderungsmenge auf deutschen Binnenwasserstraßen noch leicht gestiegen. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 hat die Binnenschifffahrt in Deutschland rund 0,3 Prozent mehr Güter befördert als im Vorjahreszeitraum (82,2 Millionen Tonnen). Verantwortlich für den leichten Zuwachs war der Empfang aus dem Ausland (+5,8 Prozent). Der Versand in das Ausland (-5,5 Prozent), der Inlandsverkehr (- 1,6 Prozent) sowie der Durchgangsverkehr (- 8,5 Prozent) gingen hingegen zurück.

Transport von Kohle gewinnt an Bedeutung

Die wichtigsten Gütergruppen, die von Januar bis Mai 2022 mit Binnenschiffen befördert wurden, waren Kohle (11,6 Millionen Tonnen), flüssige Mineralölerzeugnisse (11,5 Millionen Tonnen), Steine und Erden (10,4 Millionen Tonnen) sowie Eisenerze (8,7 Millionen Tonnen). Diese Gütergruppen hatten laut Destatis einen Anteil von knapp über 50 Prozent an der gesamten Beförderungsmenge in der Binnenschifffahrt. Der Empfang von Kohle aus dem Ausland hat dabei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29,7 Prozent zugelegt. Dass der Transport von Kohle auf Binnenschiffen nach Deutschland an Bedeutung gewonnen hat, dürfte laut den Statistikern „nicht zuletzt auch mit reduzierten Gaslieferungen und der Sicherstellung der Energieversorgung infolge des Kriegs in der Ukraine zusammenhängen“.

Rückblick auf das Dürrejahr 2018

Wie sehr Niedrigwasserstände die Binnenschifffahrt beeinträchtigen, zeigte sich bereits im Dürrejahr 2018. Damals nahm die Güterbeförderung der Binnenschifffahrt (197,9 Millionen Tonnen) um 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Ursache für den massiven Rückgang der Güterbeförderung waren die Niedrigwasserstände der wichtigsten Binnenwasserstraßen im zweiten Halbjahr 2018. Während sich die Transportmenge der Binnenschiffe im ersten Halbjahr 2018 nur leicht verringerte (-1,1 Prozent), wiesen die Monate August bis Dezember 2018 zweistellige Rückgänge im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat auf. Der höchste Rückgang mit einem Minus von 36,1 Prozent war im November zu verzeichnen. Erst im Dezember 2018 normalisierten sich die Wasserstände langsam. (tb/dpa)

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