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Projekt evTrailer2 zu Ende: E-Trailer-Technik für klimafreundliche Logistik

17.09.2025 07:16 Uhr | Lesezeit: 2 min
Der im Förderprojekt entwickelte evTrailer2 wurde am Ende der Projektlaufzeit in einem gemeinsamen Abschlusstreffen beim Unternehmen CuroCon im Konsortium präsentiert. Auf dem Bild zu sehen ist der Trailer mit Solarpaneelen auf den Seitenflächen und daneb
Der im Förderprojekt entwickelte evTrailer2 wurde am Ende der Projektlaufzeit in einem gemeinsamen Abschlusstreffen beim Unternehmen CuroCon im Konsortium präsentiert
© Foto: CuroCon GmbH

Zum Abschluss des Förderprojekts evTrailer 2 haben die Projektpartner Ergebnisse vorgestellt. Sie konnten mit dem elektrifizierten Sattelzug-System nicht nur starke CO2-Reduktionen erreichen, sondern auch technische Vorteile. Was jetzt noch geplant ist.

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Das Projekt evTrailer2 hat verschiedene technologische Innovationen für elektrifizierte Sattelzug-Systeme untersucht, um den Kraftstoffverbrauch und Treibhausgasemissionen bei schweren Nutzfahrzeugen zu reduzieren.

Die Projektpartner haben zum Abschluss des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projektes zentrale Ergebnisse inklusive des entwickelten Trailers vorgestellt. Konkret ging es bei dem Projekt um Verbesserungen für Nutzfahrzeuge der Klasse N3 mit über zwölf Tonnen.

Einsparpotenziale durch Traktionskooperation

Im Rahmen von evTrailer2 wurden verschiedene Technologien analysiert und kombiniert, um den Kraftstoffverbrauch und die CO₂-Emissionen von Sattelzugmaschinen deutlich zu senken. Durch die Verbesserung der sogenannten Traktionskooperation zwischen der Zugmaschine und einem elektrisch betriebenen Sattelauflieger wurden Treibhausgasemissionen um 30 bis 40 Prozent verringert.

Technischer Aufbau und Komponenten

Das Gesamtsystem „evTrailer“ wurde im Sommer 2025 in Betrieb genommen. Der elektrisch angetriebene Auflieger verfügt über:

  • Einen elektrischen Antriebsstrang, bestehend aus zwei elektrischen Maschinen und einer Traktionsbatterie. Dieser ermöglicht die
  • Rekuperation (Rückgewinnung von Energie) beim Bremsen und Bergabfahren,
  • Solarpanels an Seiten und Dach zur Ladeunterstützung der Batterie,
  • Ein hybrides Batteriesystem mit Hochenergie- und Hochleistungszellen, das sowohl Gewicht spart als auch Leistung bei Spitzenbelastungen liefert.

Für das Energiemanagement der Batterie wurde eine cloudbasierte, prädiktive Betriebsstrategie entwickelt. Sie berechnet den Leistungsbedarf unter Einbezug der geplanten Route und möglicher Ladepunkte. Der Antriebsstrang des Trailers unterstützt die Zugmaschine.

Autonomes Rangieren und neue Fahrassistenz

Ein weiteres zentrales Merkmal ist das energetisch und elektronisch mit dem „evTrailer“ gekoppelte Bugrad (Dolly). Damit lassen sich Belade- und Entladevorgänge in Verteilerzentren oder Betriebshöfen ohne Zugmaschine durchführen.

Der neu entwickelte zweiachsige Dolly übernimmt das von der Zugmaschine getragene Gewicht. Er erlaubt zudem durch ein zweigängiges Getriebe hohe Drehmomente für gierbewegungsbezogene Manöver.

Für die elektronische Kontrolle sorgt die Trailer Control Unit (TCU), die Photovoltaik, Batterie, Antriebe, Bugrad sowie Sensorik und Aktorik verbindet. Die Hochvolt-Boxen PDU-smart und PDU-small überwachen die Hochvolt-Komponenten. Ein mobiler Fleet-PC erhält über Mobilfunk Sollwerte zur Steuerung.

Ergebnisse, Perspektive und Kommerzialisierung

Projektleiter Michael Wißbach vom Unternehmen CuroCon hebt hervor: „Die Testphase hat eindeutig gezeigt, dass schwere Nutzfahrzeuge energiesparend betrieben werden können.“

Nach Abschluss der Förderphase werden der „evTrailer“ und seine Komponenten weiterhin im Betrieb bleiben, um weitere Daten zu generieren. Diese Daten sollen die Basis für die zukünftige Vermarktung bilden.

Besonders relevant für Logistikunternehmen: Der „evTrailer“ unterstützt Zugmaschinen mit Elektroachse und ermöglicht Fahrten mit Schrittgeschwindigkeit auf Betriebshöfen - ein Vorteil bei Umschlagprozessen ohne bestehende Infrastruktur für das Rangieren mit Zugfahrzeugen.

Bedeutung für Logistik- und Transportunternehmen

  • Reduzierte Betriebskosten und Emissionen durch niedrigeren Energieverbrauch
  • Flexibilität bei Umschlagprozessen, insbesondere auf Betriebshöfen und Verteilzentren ohne Zugmaschine
  • Technische Innovationen, die modulare Komponenten und zukunftsgerichtete Antriebskonzepte kombinieren

Unternehmen, die nachhaltiger und effizienter agieren wollen, können durch Einsatz solcher Systeme nicht nur ihre CO₂-Bilanz verbessern, sondern auch Wettbewerbsvorteile im Bereich Transportlogistik erzielen.


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