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NRW: Weitere Tarifverhandlungen bei Spedition und Logistik

23.09.2021 14:31 Uhr
Geld
Verdi fordert für die Beschäftigten in der Speditions- und Logistikbranche eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent
© Foto: CHROMORANGE/dpa/picture-alliance

Im Vorfeld der Verhandlungen hatten sich laut Verdi bereits 1000 Beschäftigte an Streiks beteiligt. Sie fordern neben einer Gehaltserhöhung die Aufwertung der gewerblichen Berufe.

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Düsseldorf. Am 24. September gehen die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) sowie dem Arbeitgeberverband für das Verkehrs- und Transportgewerbe im Bergischen Land (VBU) in die dritte Runde.

Im Vorfeld der Verhandlungen beteiligten sich in dieser Woche nach Verdi-Angaben bereits über 1000 Beschäftigte an ersten Streikmaßnahmen, um ein deutliches Zeichen in Richtung der Arbeitgeber zu senden. Aufgerufen waren Beschäftigte aus 25 Betrieben nordrhein-westfälischer Paketdienstleister, Speditionen und Logistikunternehmen. Neben einer Entgelterhöhung fordert Verdi die Aufwertung der gewerblichen Berufe.

Weitere Streiks drohen

„Bisher haben die Arbeitgeber uns kein Angebot vorgelegt. Die Beschäftigten sind empört darüber, dass die Arbeitgeberseite darüber hinaus an der Ungleichbehandlung zwischen Angestellten und gewerblich Beschäftigten festhält“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Hermann Völlings. „Sollten die Arbeitgeber sich nicht deutlich bewegen, werden wir die Streiks ausweiten.“

Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6 Prozent, mindestens aber 150 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Für die gewerblich Beschäftigten soll ein neues Lohnsystem in sechs Stufen eingeführt werden. Der Erhöhungsbetrag für jede Stufe beträgt 145 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen pro Ausbildungsjahr jeweils um 80 Euro angehoben werden. Ausbildungsjahre in der Branche sollen zukünftig bei der Einstufung berücksichtigt werden.

Arbeitgeber beurteilen aktuelle Forderung als „nicht finanzierbar“

Wie der VVWL auf Anfrage der VerkehrsRundschau mitteilte, hätten sich die Arbeitgeber noch innerhalb der Laufzeit des Tarifvertrages in zwei Verhandlungsrunden gegenüber Verdi bereit gezeigt, die Vergütungen der Beschäftigten in der nordrhein-westfälischen Transportwirtschaft anzupassen. Hierzu gehörte demnach auch das Angebot, eine lange Betriebszugehörigkeit stärker als bisher zu berücksichtigen und darüber hinaus einen „maßvollen prozentualen Anstieg der Vergütungen zu verhandeln.“ Allerdings sei die derzeit vorliegende Forderung der Gewerkschaft nach strukturellen Änderungen im Lohntarifvertrag mit einer Mehrbelastung von weit über 20 Prozent bei den Vergütungen der gewerblichen Arbeitnehmer für die Unternehmen der Branche schlicht nicht finanzierbar, so der Verband. 

„Die Höhe der Forderung scheint ein Ergebnis daraus zu sein, dass die Politik unserer Branche und ihren Arbeitnehmern in der Pandemie wiederholt Systemrelevanz bescheinigt hat. Gleichwohl vermisse ich insbesondere in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Pandemie Augenmaß und gebotene Zurückhaltung zur Sicherung des Logistikstandortes NRW", sagte Thomas Schulz, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes und Verhandlungsführer der Tarifkommission im VVWL. Man wolle auch weiterhin gemeinsam mit der Gewerkschaft einen interessenausgleichenden Kompromiss anstreben.

Die Verhandlungen für die Branchen waren am 20. August in erster Runde gestartet und wurden am 31. August fortgesetzt. (sn)

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KOMMENTARE


OLAF Strauß

04.10.2021 - 01:39 Uhr

Betreff Tarifverhandlungen! Ist mal wieder typisch für Arbeitgeber, Fahrer Mängel aber Zahlen nix, Wir sind so wie So seit langem Unterbezahlt, Leisten immer noch Unbezahlte Mehr bzw Überstunden, zuwenig Spesen schon vom Gesetzgeber aus. Andere Länder haben im Schnitt fast Doppelt soviel, Gehalt müsste min 4000 € Beträgen plus Überstunden, Spesen damit Man die Fernverkehrsstrapazen einigermaßen erträglich Vergütet bekommt. Gruß


Neumann

15.10.2021 - 10:27 Uhr

1,3% bei einer Teurungsrate von 4,1 % Das ich lache. Führt doch gleich die Frohndienste wieder ein. Anstatt aus dem Disaster der Briten zu lernen so ein "Angebot"! Vielleicht muß hier auch erst alles still stehen! Gruß


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