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KfW: Kleine Unternehmen kämpfen mit verschärften Kreditbedingungen

04.08.2025 15:25 Uhr | Lesezeit: 3 min
Unter verschiedenen Geldscheinen schaut ein Kreditantrag hervor
Laut KfW-ifo-Kredithürde haben Mittelständler im zweiten Quartal 2025 massiv Probleme bei Kreditverhandlungen
© Foto: studio v-zwoelf/stock.adobe.com

Der Kreditzugang für mittelständische Unternehmen verschlechtert sich weiter – laut KfW erreicht die Hürde im zweiten Quartal 2025 ein neues Rekordhoch.

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Der Kreditzugang für mittelständische Unternehmen in Deutschland verschlechtert sich weiter. Wie aus der aktuellen KfW-ifo-Kredithürde für das zweite Quartal 2025 hervorgeht, berichten 35,2 Prozent der Mittelständler von Schwierigkeiten bei Kreditverhandlungen – ein Anstieg um 1,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal. Damit erreicht der Wert den höchsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2017.

Die Ergebnisse basieren auf einer Auswertung der ifo-Konjunkturumfragen durch KfW Research, die quartalsweise Einblicke in die Finanzierungslage der Unternehmen geben. Erfasst werden Unterschiede nach Unternehmensgröße und Branchen.

Alle Branchen betroffen – mit Ausnahme des Bauhauptgewerbes

Die Verschärfung der Kreditbedingungen zieht sich durch nahezu alle Wirtschaftssektoren. Lediglich das Bauhauptgewerbe verzeichnete eine Entspannung: Hier ging der Anteil der Unternehmen mit wahrgenommenen Finanzierungshürden auf 26,8 Prozent zurück – ein Rückgang um 2,8 Prozentpunkte. KfW-Analysten vermuten einen Zusammenhang mit dem Infrastrukturpaket der Bundesregierung, das für neue öffentliche Bauaufträge sorgt.

Großunternehmen profitieren von gelockerter Kreditvergabe

Im Gegensatz zum Mittelstand berichten Großunternehmen von erleichtertem Kreditzugang: Nur 21,5 Prozent von ihnen hatten im zweiten Quartal 2025 mit Hürden bei der Kreditaufnahme zu kämpfen – ein Rückgang um 2,1 Prozentpunkte. Gleichzeitig nahm bei dieser Gruppe die Kreditnachfrage spürbar zu: 30,3 Prozent der Großunternehmen führten Kreditgespräche (plus 3,1 Punkte).

Die stärkere Nachfrage hängt laut KfW mit strategischen Investitionen zusammen – etwa zur Anpassung an Handelskonflikte, staatliche Infrastrukturinvestitionen oder Ausgaben für Verteidigung.


Mittelständler bleiben zurückhaltend – trotz Finanzierungsbedarf

Trotz eines wachsenden Finanzierungsbedarfs führten nur 20,9 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen im zweiten Quartal tatsächlich Darlehensgespräche – ein Zuwachs um 1,0 Prozentpunkte, aber weiter unterdurchschnittlich im Vergleich zu Vorjahren.



KfW-Expertin warnt vor trügerischer Stabilität

Stephanie Schoenwald, Ökonomin bei KfW Research, warnt vor verfrühter Hoffnung auf eine kurzfristige Verbesserung. Eine spürbare Lockerung beim Kreditzugang für KMU werde nicht automatisch eintreten. Erst wenn sich die handelspolitische Unsicherheit verringert und ein nachhaltiger wirtschaftlicher Aufschwung einsetzt, könnte auch das Kreditneugeschäft an Fahrt aufnehmen.

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