-- Anzeige --

FDP will Straßenbau beschleunigen

09.09.2020 14:52 Uhr
FDP will Straßenbau beschleunigen
Mithilfe von Maßnahmegesetzen sollen große Straßenbau-Projekte nach Wunsch der FDP schneller vorangetrieben werden (Symbolbild)
© Foto: Daniel Reinhardt/dpa/picture-alliance

Die Freien Demokraten fordern, das Instrument des Maßnahmegesetzes auch für ausgewählte Bundesfernstraßen-Projekte anzuwenden, um so deren Umsetzung zu beschleunigen.

-- Anzeige --

Berlin. Die FDP will auch für Autobahnen und Bundesstraßen ermöglichen, dass der Bundestag per Maßnahmegesetz Baurecht schafft. „Wir sehen mit großer Sorge, dass Verkehrsprojekte zu Mehrgenerationenprojekten werden“, sagte Fraktionsvize Frank Sitta am Mittwoch in Berlin vor Journalisten. Bisher hat die Koalition Maßnahmegesetze nur für Schienen- und Wasserstraßenprojekte ermöglicht.

Laut dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Entwurf für ein Bundesfernstraßen-Baubeschleunigungsgesetz, den der frühere hessische Landesverkehrsminister Dieter Posch (FDP) erarbeitet hat, sollen dafür vier Arten von Vorhaben in Frage kommen:

  • Vordringliche Projekte aus dem Bundesverkehrswegeplan, die seit mehr als zehn Jahren im Planfeststellungsverfahren feststecken
  • Brücken-Ersatzneubauten mit Ausbau, zum Beispiel Anbau eines weiteren Fahrstreifens
  • Engpass-Ausbauvorhaben, die dem Klimaschutz nützen, weil weniger Stau entsteht
  • Europäische TEN-Verkehrsprojekte und nicht abgeschlossene Verkehrsprojekte Deutsche Einheit – als Beispiel nannte Posch die A 44 von Kassel Richtung Eisenach

Fühzeitige Bürgerbeteiligung verpflichtend 

Um darüber hinaus die Akzeptanz zu steigern, will die FDP die bisher nicht klar geregelte und de jure freiwillige frühzeitige Bürgerbeteiligung zu einem verpflichtenden Verfahrensschritt machen, an dem sich jeder Bürger beteiligen kann. Bisher ist es dem Vorhabenträger überlassen, wie er die frühzeitige Bürgerbeteiligung ausgestaltet. „Uns geht es nicht darum, Mitwirkungsmöglichkeiten einzuschränken“, betonte Sitta.

Mit den Erkenntnissen aus der frühzeitigen Bürgerbeteiligung soll das Bundesverkehrsministerium Planunterlagen erarbeiten und dem Bundestag zur Entscheidung vorlegen. Der Bundestag könne dann dieser Planung nach einem zweiten Anhörungsverfahren zustimmen oder sie modifizieren, wobei ihm auch das Recht zugebilligt wird, von einzelnen Vorschriften abzuweichen, an die Verwaltungsbehörden normalerweise gebunden sind.

Zum Beispiel kann er darauf verzichten, weitere Alternativen oder Trassenvarianten zu prüfen. Anders als im Modell der Koalition soll er aber auch formaler Vorhabenträger sein. Damit ist das Parlament für die Finanzierung einschließlich eventueller Nachschüsse verantwortlich, falls die Kosten später steigen. (roe)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.