Bonn. Die Bundesnetzagentur prüft nach einem Medienbericht neue Missbrauchsvorwürfe gegen die Deutsche Post. Hintergrund seien Beschwerden darüber, dass die Post Wettbewerber durch Großkundenrabatte in Form von „Werbevergütungen“ benachteilige, schreibt die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). Ein Sprecher der Bundesnetzagentur wollte den Bericht am Mittwoch unter Verweis auf interne Papiere nicht kommentieren.
Ein Sprecher der Deutschen Post bestätigte, dass die Netzagentur Informationen zu den Wettbewerbskooperationsverträgen angefordert habe. Ein förmliches Verfahren sei jedoch bislang nicht eingeleitet worden. Die Post nutze die Briefumschläge von Kunden gegen eine „marktübliche Vergütung“ als Werbefläche, sagte der Postsprecher.
Das Unternehmen bezahlt nach Informationen der Zeitung wichtige Großversender dafür, dass es auf Briefumschlägen das Posthorn mit dem Slogan „Zugestellt durch die Deutsche Post“ drucken darf. Es werde „unter Missbrauchsgesichtspunkten geprüft, ob die Gewährung von Entgeltermäßigungen für den Aufdruck von Werbung der Deutschen Post AG auf Briefumschlägen postregulatorisch zu beanstanden ist“, zitierte die Zeitung aus Unterlagen der Netzagentur für ihren politischen Beirat. (dpa)