London. Im Rahmen eines groß angelegten Restrukturierungsprogramms wird Autohersteller Ford neben dem Werk in Genk (Belgien) auch zwei Produktionsstätten in Großbritannien schließen. Betroffen ist die Produktionsstätte in Southampton sowie das Presswerk in Dagenham, die beide 2013 geschlossen werden sollen. Die geplante Schließung der Produktion im belgischen Genk Ende 2014 wurde bereits Mitte der Woche bekannt gegeben.
In Southampton wir die aktuelle Generation Ford Transit produziert. Die Produktion des Ford Transit wird 2013 im Werk von Ford Otosan in Kocaeli/Türkei zusammengeführt, dem Hauptwerk für die Nutzfahrzeugfertigung von Ford. In Southampton wurden laut Ford zuletzt nur noch 28.000 Einheiten im Jahr produziert (2011). Im Jahr 2008 waren es noch über 60.000 Fahrzeuge.
Ford betont, dass Großbritannien auch weiterhin Kompetenzzentrum für die Motorenentwicklung und -fertigung bleibt. So soll ab 2016 in Dagenham die nächste Dieselmotorengeneration mit 2,0 Litern Hubraum und besonders geringen CO2-Emissionen gebaut werden. Entwickelt wird das neue Aggregat im Entwicklungszentrum von Ford in Dunton in der Grafschaft Essex, einem der größten automobilen Forschungs- und Entwicklungszentren des Landes.
Betroffen von den Maßnahmen in Großbritannien sind laut Fordangaben insgesamt 1250 Mitarbeiter. 250 Mitarbeitern davon will man ein anderes Stellenangebot im Konzern machen. Die restlichen 1000 Mitarbeiter sollen über ein Abfindungsprogramm aus dem Unternehmen ausscheiden.
Mit den in dieser Woche verkündeten Maßnahmen reagiert Ford auf die Produktionsüberkapazitäten, die als Folge des Nachfragerückgangs von mehr als 20 Prozent in ganz Westeuropa seit 2007 entstanden sind. „Der Neuwagenabsatz in der Region hat im laufenden Jahr den niedrigsten Stand der letzten 20 Jahre erreicht und wird aller Voraussicht nach auch 2013 auf diesem Niveau bleiben oder sogar noch weiter sinken“, schreibt Ford in einer Pressemitteilung. (diwi)