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Aiwanger will Neustart der H2-Förderung: Wasserstoffmobilität für Lkw in Gefahr

12.06.2025 14:06 Uhr | Lesezeit: 3 min
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger traf in Berlin mit Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder zusammen
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger traf in Berlin mit Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder zusammen
© Foto: StMWi

Hubert Aiwanger fordert vom Bund ein Ende der Wasserstoff-Blockade – Förderstopp gefährdet zentrale H2-Projekte für Nutzfahrzeuge und Logistik.

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Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat bei einem Gespräch mit Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder deutlich gemacht, dass die Bundesregierung beim Thema Wasserstoff dringend nachsteuern müsse. Besonders in der mobilitätsbezogenen Wasserstoffförderung sei es in der Vergangenheit zu ideologisch motivierten Verzögerungen gekommen, so Aiwanger.

Förderstopp bremst H2-Mobilität – neue Regierung soll handeln

„Die Förderung von Wasserstoff in der Mobilität ist ein Schlüssel zur Dekarbonisierung des Verkehrs“, erklärte Aiwanger nach dem Treffen in Berlin. Unter der Ampelkoalition seien jedoch zahlreiche Programme gestoppt worden – teils aus Budgetgründen, teils aus politischen Vorbehalten. Aiwanger fordert nun von der neuen Bundesregierung einen „frischen Impuls für H2-Mobilität“, insbesondere im Schwerlastbereich.


Drei zentrale Wasserstoffprojekte in Bayern gefährdet

Der Minister machte drei konkrete bayerische Wasserstoff-Initiativen zum Thema:

1. Wasserstoff-Technologiezentrum in Pfeffenhausen (WTAZ)

  • Das WTAZ wartet weiterhin auf die Freigabe von Bundesmitteln in Höhe von 72,5 Mio. €.

  • Der Baustart könnte 2026 erfolgen – sofern der Förderbescheid 2025 erteilt wird.

  • Bayern stellt zusätzlich 30 Mio. € bereit – doch bis dahin gilt eine Bausperre.

2. BMW-Projekt HyPowerDrive (IPCEI)

  • Die geplante Förderung von 273 Mio. € wurde von der EU notifiziert – die Umsetzung stockt.

  • Ziel: Integration von Wasserstoffsystemen in batterieelektrische Fahrzeuge.

  • Aiwanger fordert, dass sich der Bund endlich zur 70:30-Kofinanzierung mit Bayern bekennt.

  • Aktuell fehlen die zugesagten Mittel seitens des Bundes.

3. H2-Förderprogramme für Nutzfahrzeuge & Busse

  • Bayern hat bereits 220 Mio. € an Fördermitteln für H2-Tankstellen und Elektrolyseure mobilisiert.

  • Viele Unternehmen seien „in Vorleistung gegangen“, etwa beim Aufbau von Infrastruktur – doch die Bundesförderung blieb bislang aus.



Weitere Themen: Lkw-Verlagerung, Lang-Lkw, Brenner & Autonomes Fahren

Neben der Wasserstoffmobilität sprach Aiwanger mit Schnieder auch über weitere strategische Mobilitätsthemen:

  • Förderung von Lang-Lkw (Typ „EcoDuo“) zur Effizienzsteigerung im Fernverkehr.

  • Stärkung des Schienengüterverkehrs, insbesondere im Brennerkorridor.

  • Problematik der Blockabfertigung & fehlender Brenner-Nordzulauf.

  • Zukunftstechnologien wie autonomes Fahren – hier dürfe Deutschland den Anschluss an die USA oder China nicht verlieren.

Fazit für die Transportbranche

Die Wasserstoffstrategie braucht dringend ein verlässliches und planbares Förderumfeld – gerade für die Anwendung in Lkw, Bussen und dem Schienenverkehr. Ohne klare politische Signale droht ein Rückschritt in der Transformation des Schwerlastverkehrs. Die Logistikbranche wartet auf Verbindlichkeit – und Planungssicherheit.


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