Logistikdienstleister Rhenus fährt neuerdings im französischen Elsass mit hundertprozentigem Biodiesel (B100), um Transporte für das Chemie- und Pharmaunternehmen Merck nachhaltiger zu gestalten. Er hat dafür in spezielle Lkw, Monitoringsysteme und Tankinfrastruktur investiert.
Alternative zu fossilem Diesel – Technik muss angepasst werden
B100-Kraftstoff unterscheidet sich in Zusammensetzung und Verbrennungseigenschaften von konventionellem fossilem Diesel. Er basiert vollständig auf pflanzlichen Ölen. Die Lkw-Motoren müssen entsprechend spezifisch konfiguriert sein, um die gleiche Leistung zu liefern wie bei konventionellem Kraftstoff. Das betrifft zum Beispiel das Motornachbehandlungssystem und die Software.
Konkret hat der Logistiker eigenen Angaben zufolge neben den Lkw eine passende Anhängerflotte angeschafft. Außerdem entstand eine eigene B100-Tankanlage am Standort Rue du Havre in Straßburg.
CO2-Einsparung: 55 Prozent weniger Emissionen auf der Strecke
Nach Unternehmensangaben fährt der Shuttle-Service zwischen Molsheim und Straßburg circa 7360 Kilometer pro Monat. Während laut Rhenus bei herkömmlichem Diesel 6,8 Tonnen CO₂-Äquivalente entstehen würden, liegt der Ausstoß mit B100 bei nur 3,05 Tonnen pro Monat. Das entspricht einer CO₂-Reduktion von rund 55 Prozent.
„Diese Partnerschaft ist ein Beleg für unser gemeinsames Engagement, logistikbedingte Emissionen zu reduzieren und den Übergang zu erneuerbaren Energien aktiv zu gestalten“, erklärt Laurent Brèche, General Manager von Rhenus in Frankreich.
Monitoring-Systeme zu Emissionskontrolle im Einsatz
Um die entstehenden Emissionen nachverfolgen zu können, nutzt der Logistiker Monitoring-Systeme. Damit kann er den CO₂-Ausstoß des eingesetzten pflanzenbasierten Kraftstoffs messen und den CO₂-Fußabdruck transparent dokumentieren.
Brückenlösung zum E-Lkw
Das Unternehmen plant in Frankreich verstärkt B100 einzusetzen. Das Konzept sei für beide Unternehmen eine Übergangslösung auf dem Weg zur vollelektrischen Transportlogistik, teilt Rhenus weiter mit.
Gemeinsam mit Merck arbeitet man daran, Anliefer- und Empfangsprozesse umzugestalten. Damit wollen die beiden Partner die spätere Integration von elektrischen Fahrzeugen in den Betrieb erleichtern.