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Rekordumsatz bei Logistikimmobilien im ersten Quartal

26.04.2022 08:10 Uhr | Lesezeit: 3 min
Logistik Lager Halle Regal
2,33 Millionen Quadratmeter Flächenumsatz weist der deutsche Markt für Logistikimmobilien im ersten Quartal dieses Jahres auf (Symbolbild)
© Foto: Robert Kneschke

Die Nachfrage nach Logistikimmobilien ist hoch, nicht nur in den Ballungszentren. Neben dem Flächenumsatz am Markt stiegen auch Miet- und Baukosten. Ob es so weitergeht, hängt auch von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab.

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Die deutschen Logistikmärkte schließen das erste Quartal in 2022 mit einem Rekordergebnis ab. Der Flächenumsatz von insgesamt 2,33 Millionen Quadratmeter setzt das Jahresergebnis aus 2021 fort. Insbesondere Großabschlüsse bei Logistikimmobilien – etwa der Neubau von Tesla in Grünheide bei Berlin – führten dazu, dass der Flächenumsatz-Durchschnitt der vergangenen Jahresanfänge um fast 60 Prozent übertroffen wurde, wie einer Pressemitteilung der PNB-Paribas-Bank zu entnehmen ist.

Regionen schneiden unterschiedlich ab

Mit Ausnahme von Berlin (487.000 Quadratmeter Flächenumsatz bei Logistikimmobilien; ein Anstieg von 225 Prozent gegenüber dem Vorjahr beziehungsweise ohne den Tesla-Neubau 160.000 Quadratmeter ein Anstieg von sieben Prozent), Stuttgart (64.000 Quadratmeter Fläche; ein Anstieg von 42 Prozent) und Düsseldorf (54.000 Quadratmeter; ein Anstieg um acht Prozent) verzeichnen alle übrigen großen Standorte im Vergleich zum Vorjahr Rückgänge.

Während Hamburg (125.000 Quadratmeter Fläche; ein Rückgang um drei Prozent), Köln (99.000 Quadratmeter; ein Rückgang um 17 Prozent), Leipzig (89.000 Quadratmeter; ein Rückgang um 18 Prozent) und München (51.000 Quadratmeter; ein Rückgang um 25 Prozent) aber dennoch Ergebnisse deutlich über ihrem jeweiligen 10-Jahres-Schnitt erzielten, so BNP, hat Frankfurt am Main noch nicht wieder an die starken Vorquartale anknüpfen können. Mit 47.000 Quadratmetern Logistikfläche und damit einem Rückgang von 59 Prozent verzeichnet die Mainmetropole einen ihrer bisher schwächsten Jahresauftakte. Laut BNP ist der Rückgang auf das mangelnde Angebot in Folge der hohen Vermietungsumsätze der jüngeren Vergangenheit zurückzuführen.

Als Folge des Angebotsmangels in den oben genannten Logistikregionen, stieg auch der Flächenumsatz außerhalb der Ballungszentren: 1,3 Millionen Quadratmeter liegen rund 47 Prozent über dem langjährigen Schnitt, so BNP.

Die Mietpreise steigen

Als Trends, die den Rekordumsatz beförderten, nennt PNB die wachsende Bedeutung des E-Commerce, der Neuorganisation von Lieferketten oder größeren Umstrukturierungsprozessen in der Industrie. Neben der hohen Nachfrage bei gleichzeitig hoher Flächenabsorption, führten auch gestiegene Baukosten zu einem Anstieg der Mietpreise. Im Schnitt haben laut BNP sowohl die Spitzen- als auch die Durchschnittsmieten in den Ballungsgebieten um vier Prozent zugelegt.

Die stärkste Zunahme bei der Spitzenmiete konnte in Düsseldorf verzeichnet werden, wo es einen Zuwachs von 60 Cent auf nun 6,70 Euro pro Quadratmeter gab. Teuerste Märkte sind weiterhin Berlin (7,50 Euro pro Quadratmeter; ein Anstieg von vier Prozent) und München (7,50 Euro pro Quadratmeter; ein Anstieg von vier Prozent).

Auf den weiteren Plätzen folgen Frankfurt (7,20 Euro pro Quadratmeter; ein Anstieg von drei Prozent), Stuttgart (7,10 Euro pro Quadratmeter; ein Anstieg von einem Prozent), Hamburg (6,75 Euro pro Quadratmeter; ein Anstieg von sieben Prozent), Köln (6,00 Euro pro Quadratmeter; ein Anstieg von drei Prozent) und Leipzig (4,65 Euro pro Quadratmeter; ein Anstieg von einem Prozent).

Zukünftige Entwicklungen

Eine weitere Entwicklung in der Branche war der gestiegene Eigennutzeranteil. Mit 41 Prozent liegt dieser laut BNP deutlich über dem Niveau der Vorjahre, allerdings sei dies auf einige große Produktionsanlagen (wie etwa von Tesla in Grünheide, aber auch Nokera in Möckern) zurückzuführen. Ein seit mehreren Jahren zu beobachtender Trend sei aber der gestiegene Anteil von Neubauflächen.

„In den ersten drei Monaten des Jahres haben die geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen noch keinen maßgeblichen Einfluss auf den Flächenumsatz gehabt. Die insgesamt eingetrübten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürften allerdings in den kommenden Monaten nicht völlig spurlos an den Nutzermärkten vorbeigehen. In welchem Umfang sich dies auf den Logistikmärkten widerspiegeln wird, bleibt zwar vorerst abzuwarten, aber es gibt dennoch auch Faktoren, die für den weiteren Jahresverlauf positiv stimmen. So dürfte beispielsweise die Umstrukturierung vieler Lieferketten durch die aktuelle Situation weiter beschleunigt werden, was wiederum neue Nachfrageimpulse auslöst.“, schätzt Bastian Hafner von PNB Paribas ein. Beim Flächenumsatz der deutschen Logistik erwartet er ein Jahresergebnis spürbar über dem langjährigen Durchschnitt von rund 6,5 Millionen Quadratmeter, auch wenn Miet- und Baukosten noch einmal zulegen. (jl/ste)

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