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Binnenschiffer suchen Nachwuchs

23.10.2011 15:25 Uhr
Binnenschiffer suchen Nachwuchs
Lothar Barth, Kapitän und Schulschiffleiter, freute sich über 70 Gäste auf dem Schulschiff Rhein
© Foto: AdB

Verbände der Binnenschifffahrt stellen eine Strategie zur Gewinnung von qualifiziertem Personal vor

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Duisburg. Die Binnenschifffahrt hat kein schlechtes Image, sie hat aufgrund mangelnder Bekanntheit gar keines. Das ist eines der Ergebnisse der Informationsveranstaltung "Personalwerbung in der Binnenschifffahrt", zu der der Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt (BDB) und der Arbeitgeberverband der deutschen Binnenschifffahrt (ADB) auf das Schulschiff Rhein in Duisburg vergangene Woche eingeladen hatte. Um potenzielle Auszubildende für den Beruf zu begeistern, sei es deshalb wichtig, erst einmal den Beruf in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Neben der fehlenden Bekanntheit sei auch die Verbindung aus Familie und Beruf problematisch, da Binnenschiffer oft tagelang unterwegs sind.

Die Ausbildung hat aber auch Vorteile: "Die Binnenschifffahrt bietet aufgrund der Altersstruktur der Beschäftigten sehr gute Entwicklungs- und Aufstiegsperspektiven für junge Menschen, die Interesse an vielfältigen Aufgaben und moderner Technik haben und Teamgeist mitbringen", betonte ADB-Präsident Volker Seefeldt. Er rief deshalb das Gewerbe zu einem verstärkten Engagement zur Bewältigung des zukünftigen Fachkräftebedarfs auf. Eine Personalrekrutierungsstrategie, die die Verbände mit Projektpartnern aus sieben Nationen und dem beim Bundesverkehrsministerium angesiedelten ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) entwickelt haben, soll außerdem für mehr Nachwuchs sorgen.

Reinhard Pfeiffer, Inhaber der 3F Kommunikationsagentur, zeigte zudem, dass einfache Kommunikationswege, wie die Darstellung der Ausbildungsaktivitäten und Entwicklungsperspektiven innerhalb eines Unternehmens auf der firmeneigenen Website bisher nur unzureichend genutzt werden. Regionale Kooperationen mit Schulen oder die Nutzung sozialer Medien spielen bisher ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle. Praktika, über die etwa die Hälfte aller Schiffsjungen und -mädchen ihren Einstieg in die Schifffahrt finden, könnten ebenfalls den Bedarf an Nachwuchskräften sichern. 

Auch die vom Verlag Heinrich Vogel, in dem auch die VerkehrsRundschau erscheint, ins Leben gerufene Nachwuchsinitiative Hallo Zukunft! richtet sich an Schüler, um Berufe wie der Binnenschiffer bekannter zu machen. Die Internetseite www.hallo-zukunft.info bietet zahlreiche Informationen über die Berufe der Logistikbranche. Die 19-jährige Janette berichtet hier außerdem einmal wöchentlich über ihre Ausbildung zur Binnenschifferin.

Der Arbeitgebermarketingexperte Dieter Sicking aus Bremen erläuterte, dass die Verschiebung von Angebot und Nachfrage zu einem Rollentausch in der Personalwerbung führen wird: Zunehmend müssten sich Unternehmen bei ihren Zielgruppen bewerben statt umgekehrt. Umso wichtiger sei es, sich als attraktiver Arbeitgeber auf dem Ausbildungsmarkt zu positionieren.

Die Deutscher Industrie- und Handelskammer (DIHK) meldet für 2010 deutschlandweit 451 Binnenschiffer in Ausbildung, davon 138 im ersten Ausbildungsjahr. 2009 waren es noch 498 Auszubildende, wovon 153 die Ausbildung neu begonnen hatten. Hauptzielgruppe der Unternehmen für eine zukünftige Personalbeschaffung sind Schulabgänger und Quereinsteiger aus verwandten Branchen. (ab)

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