Berlin. Bayerns SPD-Landesvorsitzender Florian Pronold kommt in das Kompetenzteam von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und soll dort die Themen Verkehr und Infrastruktur übernehmen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Parteikreisen. Auch „Spiegel online“ und die „Süddeutsche Zeitung“ berichteten über die Berufung des 40-Jährigen, die wahrscheinlich am Montag offiziell erfolgen soll. Zudem wird mit der Berufung von Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig für das Thema Energie und Ostdeutschland gerechnet.
Pronold ist im Bundestag Vize-Vorsitzender der SPD-Fraktion und auch stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss. Zwar hat sich Pronold als Verkehrspolitiker durchaus einen Namen gemacht. In der SPD wird seine Berufung aber auch mit der bayerischen Landtagswahl begründet. Dort soll Pronold am 15. September, eine Woche vor der Bundestagswahl, zusammen mit SPD-Spitzenkandidat Christian Ude zumindest einen Achtungserfolg erringen. Eine Mehrheit für eine SPD-geführte Regierung ist nach jüngsten Umfragen nicht in Sicht.
Pronold ist nicht unumstritten. Bei seiner Wiederwahl als bayerischer SPD-Landeschef erhielt der einstige Kritiker der Agenda 2010 von Kanzler Gerhard Schröder am 11. Mai lediglich magere 80,6 Prozent. Steinbrücks Wahlkampfteam soll aus zehn bis zwölf Personen bestehen, davon die Hälfte Frauen. Bisher hat Steinbrück offiziell IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel (Arbeit und Soziales), Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann (Innen und Justiz), sowie die Design-Professorin Gesche Joost (Internet) berufen. (dpa/bw)