-- Anzeige --

Lkw-Fahrerstreik in Gräfenhausen: es fehlen mehr als 97.000 Euro

21.04.2023 09:10 Uhr | Lesezeit: 2 min
Streik Lkw-Fahrer A5
Nachdem ein Teil des Geldes überwiesen wurde, fehlen immer noch 97.000 an Löhnen für die streikenden Lkw-Fahrer in Gräfenhausen
© Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Zwar hat der polnische Speditionsunternehmer, für den die meist aus Georgien und Usbekistan stammenden Männer arbeiten, mittlerweile einen Teil des strittigen Geldes überwiesen. Aber noch immer fehlen mehr als 97.000 Euro Lohn und nicht gezahlte Tagessätze.

-- Anzeige --

Ein Ende des Streiks osteuropäischer Lastwagenfahrer im Kampf um ausstehende Löhne auf der südhessischen Raststätte Gräfenhausen ist auch nach rund einem Monat nicht abzusehen: Zwar hat der polnische Speditionsunternehmer, für den die meist aus Georgien und Usbekistan stammenden Männer arbeiten, mittlerweile nach Einzelverhandlungen einen Teil des strittigen Geldes überwiesen. Aber noch immer fehlten mehr als 97 000 Euro Lohn und nicht gezahlte Tagessätze, berichtete die hessische Fraktionsvorsitzende der Linken, Elisabeth Kula, nach einem Besuch bei den Fahrern.

Nach Angaben des niederländischen Gewerkschafters Edwin Atema, der im Auftrag der Fahrer verhandelt, habe noch keiner die gesamte ausstehende Summe erhalten. Die Fahrer wollen in Gräfenhausen bleiben, bis alle ihr Geld haben.

"Das ist eine Form von moderner Sklaverei", sagte Kula zu den Arbeitsbedingungen der Fahrer, die mit dubiosen Verträgen als Scheinselbständige bei dem polnischen Spediteur arbeiteten. Nach Angaben des Beraternetzwerks "faire Mobilität" hat der Streik in Gräfenhausen mittlerweile zwar Aufmerksamkeit weit über die Grenzen Hessens heraus bekommen, die Arbeitsbedingungen der Fahrer seien aber alles andere als ein Einzelfall. Politisch sei das Problem hauptsächlich eine europapolitische Angelegenheit, räumte Kula ein. Wenn es um Kontrollen auf hessischen Straßen gehe, sei aber auch die Landesregierung gefragt. Ein Problem sei, dass die Regeln für Arbeitsentsendung innerhalb Europas teils sehr unterschiedlich seien und viele Schlupflöcher enthielten - "die müssen wir stopfen."

Verkehrsstaatssekretär Oliver Luksic (FDP) sah unterdessen in Deutschland ein massives Defizit bei der Kontrolle von Sozialvorschriften für Lastwagenfahrer. Die "Riesenherausforderung" müsse mit Polizei und dem zuständigen Bundesamt für Logistik und Mobilität angegangen werden, sagte Luksic, der Logistik-Koordinator der Bundesregierung, am Donnerstag in Frankfurt.

-- Anzeige --
-- Anzeige --

Die VerkehrsRundschau auf Instagram

Folgen Sie uns gerne und sehen Sie nicht nur unsere Highlights des Tages sondern auch Einblicke hinter die Kulissen. Sie finden unseren Account sowie den LinkTree hier.


-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.