Stuttgart. Der Automobilzulieferer ZF wird seinen Umsatz in diesem Jahr um sieben Prozent auf 11,64 Milliarden Euro steigern. Das Unternehmen habe von der hohen Nachfrage nach innovativen Produkten und dem Ausbau der internationalen Marktposition profitiert, sagte der scheidende Vorstandschef Siegfried Goll heute in Stuttgart. Der Gewinn habe sich sogar besser als die Erlöse entwickelt, sagte Goll, ohne Einzelheiten zu nennen. 2005 hatte das Ergebnis nach Steuern 247 Millionen Euro betragen. Goll geht zum Jahresende in den Ruhestand. Dann tritt Hans-Georg Härter, 61, an die Spitze der ZF Friedrichshafen AG. Härter sagte, die Aussichten für 2007 seien regional sehr unterschiedlich. Einbrüchen auf dem nordamerikanischen Nutzfahrzeugmarkt stünden Zuwächse in Asien und Osteuropa gegenüber. Der Versuch in diesem Jahr in Nordamerika eine schwarze Null zu schreiben, sei nicht gelungen. Einen Einbruch erwartet das Unternehmen in Nordamerika im Geschäft mit schweren Lastwagen, wo ein Rückgang von etwa 21 Prozent zu erwarten sei. Einzelne Hersteller wie etwa die DaimlerChrysler-Tochter Freightliner rechnen sogar mit bis zu 40 Prozent Rückgang. ZF werde dies aber nicht so stark tangieren, weil man in diesem Bereich nicht so stark vertreten sei. „Unsere Marktposition ist hier noch ausbaufähig“, erklärte Härter. Der neue ZF-Chef sagte, das Unternehmen werde gut in das neue Jahr starten, wie die Abrufe vor allem bei PKW- und Nutzfahrzeuggetrieben zeigten. Eine Herausforderung sei der Preisdruck der Autobauer, der tendenziell eher zunehme sowie die weiter hohen Rohstoffpreise. Die Produktivität bei ZF müsse deshalb noch besser werden. Goll sagte, der Kauf von Mannesmann Sachs – heute ZF Sachs – sei verkraftet und das Unternehmen schuldenfrei. Eine größere Akquisition stehe derzeit erkennbar nicht an. Ein weiterer Zukauf sei längerfristig aber nicht auszuschließen. (dpa/sb)
ZF steigert 2006 Umsatz und Ertrag
Nutzfahrzeuggeschäft schwächelt: Zulieferer befürchtet Einbruch in Nordamerika