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Verdi droht mit Streiks bei Deutscher Post

13.03.2008 15:48 Uhr

Gewerkschaft kämpft gegen längere Wochenarbeitszeit: Unbefristete Streiks ab 1. April möglich

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Berlin/Bonn. Die Gewerkschaft Verdi droht im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post mit Streiks vom 1. April an. Diese könnten auch unbefristet ausgerufen werden, sagte die stellvertretende Verdi- Vorsitzende Andrea Kocsis heute in Berlin. Verdi fordert, den Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen für die 130.000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post zu verlängern. Der entsprechende Tarifvertrag läuft am 31. März aus, damit endet auch die Friedenspflicht. Die erste Verhandlungsrunde ist für den 18. März vorgesehen. Die Unternehmensführung hielt sich bisher bedeckt. Sie sei zu „konstruktiven Gesprächen“ bereit und strebe eine „Lösung am Verhandlungstisch an“, sagte ein Sprecher. Für die rund 55.000 Beamten der Deutschen Post verlangt Verdi eine Verlängerung der bisher festgelegten Arbeitszeit von 38,5 Stunden pro Woche. Diese Sonderregelung läuft ebenfalls zum 31. März aus. Ohne eine neue Verordnung gilt für die Postbeamten vom 1. April an automatisch die 41-Stunden-Woche wie für die übrigen Bundesbeamten. Verdi will das verhindern. Eine Gehaltsforderung werde die Gewerkschaft erst zu einem späteren Zeitpunkt erheben, sagte Kocsis. Eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit um 2,5 Stunden wäre „ein Wettbewerbsgeschenk der Politik“ auf dem Rücken der Beschäftigten, „sozusagen staatliche Beihilfe zum Lohnklau“. Sie entspräche einem Einkommensminus von 6,5 Prozent, sagte Kocsis. Bei den Tarifbeschäftigten würden dadurch 5000 Arbeitsplätze vernichtet. Die Vize-Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft warf dem Post-Management vor, sich ihrer Verantwortung für die Arbeitnehmer zu entziehen. Die Geschäfte liefen prächtig, auch im Briefgeschäft seien Umsatz und Betriebsergebnis 2007 nach oben geklettert. Angesichts aufgelaufener Überstunden und Resturlaubsansprüche könnte die Post auf einmal 10.000 Vollzeitbeschäftigte einstellen, meinte Kocsis. Dass die Post stattdessen die Arbeitszeit verlängern wolle, sei ein Skandal. Eine Urabstimmung plant Verdi auch für einen unbefristeten Streik nicht. Sie sei nach Satzung und Streikrichtlinien nicht nötig. Auf Betriebsversammlungen bei dem ehemaligen Staatskonzern in dieser Woche sei ausreichend klar geworden, dass die Beschäftigten streikbereit seien, sagte Kocsis. (dpa)

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