Die Scientology-Organisation verstärkt nach Auffassung von Verbraucherschützern ihren Einfluss auf die Wirtschaft. Als Beispiel nannte die Stuttgarter Verbraucherschutzorganisation "Aktion Bildungsinformation" (ABI) am Freitag in München den US-Konzern UPS (United Parcel Service). ABI-Vorsitzender Eberhard Kleinmann warf dem Logistikunternehmen dubiose Verbindungen zu Scientology vor, sowohl hinsichtlich der Zahlungen von Geldern als auch der Managementmethoden. In einer Stellungnahme wies die UPS Deutschland Inc & Co OHG (Neuss) die Vorwürfe zurück: UPS fördere und billige in keiner Weise die Ziele von Scientology. Es sei eine einstweilige Verfügung gegen Vorwürfe der ABI erwirkt worden. Nach den Erkenntnissen von ABI haben die der Scientology nahe stehende Organisation World Literacy Crusade Foundation (WLC) und US-Abgeordnete, die Deutschland Diskriminierung religiöser Minderheiten vorgeworfen haben, beachtliche Geldmittel von UPS erhalten. Letztere hätten insgesamt bis zu 240.000 Dollar von UPS erhalten. Außerdem hätten Scientology und ihre Unterorganisationen Lieferverträge mit UPS abgeschlossen. UPS arbeite überdies mit Managementmethoden, die den Techniken des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard ähnelten. Nach Darstellung von UPS vom Freitag hat eine konzerneigene Stiftung 1996 einen Betrag von 35.000 Dollar als einmalige Finanzhilfe an eine Organisation geleistet, deren Tätigkeit die Ausbildung gefährdeter Jugendlicher umfasste. Nach heutigen Kenntnissen sei diese Organisation an Scientology angegliedert gewesen, wovon UPS seinerzeit keine Kenntnis gehabt hätte. UPS habe nie versucht, Beschlüsse oder Maßnahmen des US-Repräsentantenhauses zu beeinflussen, um dadurch Scientology zu begünstigen, sagte ein UPS-Sprecher. (dpa)
Verbraucherschützer werfen UPS Kontakt zu Scientology vor
Angeblich dubiose Zahlungen und Managementmethoden – UPS dementiert